Dr. Georg Halper

Jus, Opern

Nach der Matura Jus-Studium (Doktorat und 1978 nachgereichter Magister) und Gerichtspraxis.

Vom 1. 5. 1977 bis 30. 9. 2014 im Landesdienst (Steiermärkische Landesregierung), seit 1. 10. 2014 im Unruhestand.

Opernsammlung von ca. 500 Gesamtaufnahmen verschiedener Opern (Hauptgebiet Italien von Vaccaj bis Zandonai und Frankreich) - insgesamt ca. 800 Gesamtaufnahmen; ca. 50 Gesamtaufnahmen von verschiedenen Operetten (von manchen mehrere).

Die Liste der Opernkomponisten wurde von Halper erstellt und überprüft.

Veröffentlichungen

Artikel in der Zeitschrift der Grazer Opernfreunde über Filippo Marchetti und Giacomo Puccini.

Vorträge

u. a. bei der Societá Dante Alighieri, den Grazer Opernfreunden, dem Absolventenverein "alumni" der Grazer Universität, dem Kulturverein Graz-Straßgang, dem Seniorenbund Graz-Geidorf, dem Odilien-Blinden-Institut, dem Aktiven Lebens Abend, Bad Ischl-Kaiservilla.

Hobbies

Opernraritäten, Gartenarbeit, Hund (Spaniel), Markensammlung, Ausstellungsbesuche, Reisen (vor allem Italien, speziell Venedig), Treffen mit Freunden.

Mitarbeit als ehrenamtliches Mitglied des Editorial Boards

 

1… Präsentation der wichtigsten Komponisten und ihrer Opern

2...Opernprogramm von drei Monaten:

 

Opern September 2023

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

2.: Giacomo Meyerbeer: „Le Prophète“, UA 1849 in Paris (aus Aix-en-Provence 2023)

9.: BBC-Proms 2023

16.: Wolfgang A. Mozart: „La Clemenza di Tito“, UA 1791 in Prag (aus der Wr. Staatsoper, IX. 2023)

23.: Gaetano Donizetti: „Lucia di Lammermoor“, UA 1835 in Neapel (MET, 1964!)

30.: Gaetano Donizetti: „Les Martyrs“, UA 1840 in Paris (Museumsquartier 2023)

Weitere Termine (sonntags 15:05, dienstags 10:05, donnerstags 14:05)

3.: Operettenaufnahmen - 1973, 5.: Veronika Kincses – 75. Geburtstag, 7.: Callas-Vorläuferinnen (u. a. Lina Bruna-Rasa), 

10.: 40 Jahre BBC-Cardiff-Singer-Wettbewerb, 12.: Aufnahmen aus den 1950er-Jahren, 14.: Erich Leinsdorf – 30. Todestag, 17.: Ausschnitte aus Richard Wagners „Tannhäuser“ aus Bayreuth, 19.: Giuseppe Campora – 100. Geburtstag

21.: Opernnovitäten des Jahres 1773; 24.: Das Wiener. Staatsopernmagazin, 26.: Ausschnitte aus Bizets “Die Perlenfischer“, historische Aufnahmen, 28.: Kuriositäten von Adam bis Halevy (Lieder)

 

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils 20:00 Uhr

2.: Camille Saint-Saens: „La princesse jaune“, UA 1873 in Paris + „Phryné“, UA 1893 in Paris

5.: Carl Heinrich Graun: „Iphigenie in Aulis“, UA 1728 in Braunschweig?/1748 in Hamburg?

7.: Georg Händel/G. Ph. Telemann: Cleofida, Königin von Indien“, UA 1732 in Hamburg?

9.: César Franck: „Hulda“, UA 1894 in Monte Carlo

12.: Gaetano Donizetti: „Maria Padilla“, UA 1841 in Mailand

14.: Gustav Albert Lortzing: „Hans Sachs“, UA 1840 in Leipzig

16.: Joseph Haydn: „L´incontro improvviso“, UA 1775 in Esterhazy

19.: Gioacchino Rossini: „Ricciardo e Zoraide“, UA 1818 in Neapel

21.: Carl Nielsen: „Maskerade“, UA 1906 in Kopenhagen

23.: Gaetano Donizetti: „Lucia di Lammermoor“, UA 1835 in Neapel

26.: Gaetano Donizetti: „Pia de Tolomei“, UA 1837 in Venedig

28.: Leonardo da Vinci: „Le zite´n Galera“, UA 1722 in Neapel

30.: Alessandro Scarlatti: „Tetide in Sciro“, UA 1712 in Rom

 

Heute möchte ich auf zwei eher unbekannte Komponisten ein wenig eingehen – zumal wir wahrscheinlich lange keine Oper mehr von ihnen hören werden:

Carl Nielsen wurde 1865 in Sortelung als siebentes von zwölf Kindern eines Malers und Anstreichers, der auch Geige spielte, auf Fünen geboren. Bereits als Achtjähriger erhielt er Violinunterricht, bald jedoch wechselte er auf Blasmusikinstrumente – und bekam eine Militärmusikerstelle in Odense (hier wurde H. C. Andersen 1805 geborne). Mit 18 wurde ihm ein Studium am Königlichen Konservatorium in Kopenhagen ermöglicht – bei Niels Wilhelm Gade und Johann Hartmann. 1890 erhielt er ein Stipendium für ein Studium in Deutschland. Beruflich war er als Violonist, Dirigent und Komponist tätig. Bereits 1891 ehelichte er die Bildhauerin Anna Marie Brodersen – die Ehe hielt bis zu seinem Tod; er starb im Jahr 1931 an Herzversagen.

Er komponierte 6 Symphonien, Schauspielmusik, Konzerte und Orchesterwerke, Kammermusik, Klaviermusik, Orgelmusik, Chorwerke und Lieder, aber auch zwei Opern, nämlich „Saul und David“, UA 1902, und „Maskerade“, UA 1906.

César Franck wurde 1822 in Liége (Lüttich) geboren; die Stadt gehörte damals zum Königreich der Vereinigten Niederlande – also noch vor der „Abspaltung“ Belgiens. Seine Mutter stammte aus Aachen, sein Vater aus Gemmenich, einem belgischen Grenzort. Nach der Hochzeit der Eltern zogen diese nach dem 40 km von Aachen entfernten Lüttich (Liége). Schon bald ließ sich die Familie in Paris nieder, wo César 1837 am Pariser Konservatorium aufgenommen wurde; er besuchte dieses bis 1842. Einer seiner Lehrer war Anton Reicha. In weiterer Folge wirkte er an verschiedenen Kirchen als Organist, wie Notre-Dame-de-Lorette, Saint-Jean-Saint-Francoise und Ste-Clothilde. 1871 war er Mitbegründer der Société Nationale de Musique, in späteren Jahren ihr Präsident. 1872 erfolgte seine Ernennung zum Professor für Orgel am Konservatorium – sein wohl bekanntester Schüler war Ernest Chausson. 1890 erlitt er einen schweren Unfall – er wurde von einem Pferdeomnibus angefahren. Er starb in diesem Jahr an einer Brustfellentzündung in dem Haus, in dem er die letzten 25 Jahre in Paris gewohnt hatte – am Boulevard Saint-Michel Nr. 95.

Franck kennt man vor allem als Komponisten von Oratorien, Geistlichen Werken, Orgelwerken sowie Werken für Harmonium oder Orgel. Er komponierte aber auch Lieder (sowohl für Klavier- als auch Orchesterbegleitung), Klavierwerke, Orchesterwerke, Kammermusik und Opern. „Stradella“, komponiert 1841, „Le Valet de femme“, komponiert 1851 - 53, „Hulda“, komponiert 1879 – 85, UA 1894 in Monte Carlo, „Ghiselle“, komponiert 1888 – 90. Aber wer kennt diese Opern? Und ob eine der drei anderen Opern überhaupt je aufgeführt wurde, war (für mich) nicht eruierbar.

Giacomo Meyerbeer wurde 1791, also im Uraufführungsjahr von Mozarts „La Clemenza di Tito“, nahe Berlin als Jakob Liebmann Meyer Beer geboren – Giacomo hatte drei Brüder, Wilhelm, Michael und Heinrich. Sein Vater Jacob Herz Beer war ein jüdischer Zuckerproduzent und Bankier, seine Mutter war Amalie Beer, geb. Liepmann Meyer Wulff. Jakob genoss schon sehr früh eine Ausbildung als Pianist – einer seiner Lehrer war Muzio Clementi! Einer seiner Mitschüler war Carl Maria von Weber. Ab 1810 zog er die beiden Namen Meyer und Beer zu Meyerbeer zusammen. Er komponierte anfangs kirchenmusikalische Werke und Kantaten. Wir aber kennen ihn heute eigentlich nur als Opernkomponisten. 

1842 wurde er als Nachfolger Gaspare Spontinis zum Generalmusikdirektor der Berliner Oper ernannt – mit der Verpflichtung, hier vier Monate im Jahr zu dirigieren. 1864 starb er in Paris. Uns gilt er heute als Meister der französischen „Grand opéra“.

„Jephtas Gelübde“*, UA 1813 in München, war sein Erstlingswerk. In dieser Zeit studierte er in Wien bei Antonio Salieri. Sein nächstes Werk „Wirth und Gast“, UA 1813 in Stuttgart, arbeitete er um zu „Die beiden Kalifen“, UA 1814 in Wien. Es folgten nun seine sechs „italienischen“ Opern: „Romilda e Costanza“*, UA 1817 in Padua, und „Semiramide riconosciuta“*, UA 1819 in Turin. Auch „Emma de Resburgo“, UA 1819 in Venedig, und „Margherita d´Anjou“*, UA 1820 in Mailand, sowie „L´Esule di Granata“, UA 19822 in Mailand, und „Il Crociato in Egitto“*, UA 1824 in Venedig, sind heute unbekannt. Nun folgen zwei Opern, die einen größeren Bekanntheitsgrad erreicht haben: „Robert le diable“*, UA 1831 in Paris, und „Les Huguenots“*, UA 1836 in Paris. In Berlin fand die Uraufführung von „Ein Feldlager in Schlesien“ 1844 statt – umgearbeitet als „Vielka“, UA 1847 in Wien, -beides heute unbekannt. Den nächsten bleibenden Erfolg hatte er mit „Le prophète“*, UA 1849 in Paris. Es folgten noch „L´Etoile de Nord“*, UA 1854 in Paris, „Dinorah“*, UA 1859 in Paris, - und posthum „L´Africaine“*, UA 1865 in Paris. Erst vor wenigen Jahren wurde hier die ursprüngliche Oper auf CD als „Vasco da Gama“* herausgebracht. Es ist interessant, diese beiden „Versionen“ zu hören und zu vergleichen. Die mit versehenen Opern habe ich daheim. Gesamt gesehen, haben nur vier seiner Opern „überlebt“, alle aus seiner „französischen“ Zeit.

In diesem Monat können wir an fünf Abenden insgesamt vier verschiedene Opern von Gaetano Donizetti hören – darunter zwei verschiedene Aufnahmen von seiner wohl bekanntesten Oper „Lucia di Lammermoor“. Und am 23. September müssen wir uns entscheiden, ob wir eine Aufnahme aus dem Jahr 1964 aus der Met unter Silvio Varviso mit Joan Sutherland und Sandor Konya (Ö1), oder eine aus dem Jahr 1991 aus London unter Richard Bonynge mit Edita Gruberova und Neil Shicoff (Radio Klassik) hören wollen. Eine herausragende Aufnahme gibt es aus dem Jahr 1955: Unter dem Dirigat von Herbert von Karajan singen Maria Callas und Giuseppe di Stefano! Hier wird sogar das berühmte Sextett wiederholt. Und die Uraufführung dieser Oper fand ja am 26. September 1835 am Teatro San Carlo in Neapel statt – die französische Fassung im August des Jahres 1839 in Paris ……

 

Opern August 2023

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

5.: Gaetano Donizetti: „Maria Stuarda“; UA 1835 in Neapel (aus Amsterdam 2023)

12.: Jules Massenet: „ „Manon“, UA1884 in Paris (Teatro Liceu Barceolona, 2023)

19.: Bohuslav Martinu: The Greek Passion“, UA in Zürich 1961 (Salzburger Festspiele 2023)

26.: Vincenzo Bellini: „I Capuletti e i Montecchi“, UA 1830 in Venedig (Salzburger Festspiele 2023)

Weitere Termine (sonntags 15:05, dienstags 10.05, donnerstags 14:05)

1.: Mezzospranistinnen (u. a. Regina Resnik), 3.: zum 120. Geburtstag von Maria Reining und Margarethe Teschemacher; 6.: Verdi und Bellini (Aufnahmen 1973); 8.: Kathleen Battle – 75. Geburtstag, 

10.: Tenöre von Slezak bis Kaufmann; 13.: Puccini, Boito u. a. (Aufnahmen 1973); 17.: irische Komponisten, 

20.: Mozart (Aufnahmen 1973); 22.: Janet Baker – 90. Geburtstag; 24.: Spontini und Cherubini; 27.: Bizet, Massenet u. a. (Aufnahmen 1973); 29.: Paul Robeson – 125. Geburtstag; 31.: Wolfgang Sawallisch (100. Geburtstag, 10. Todestag)

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils 20:00 Uhr

1.: Gaetano Donizetti: „Rosmonda d´Inghilterra“, UA 1834 in Florenz

3.: Pietro Marc´Antonio Cesti: „La Dori“, UA 1657 in Innsbruck

5.: Pietro Marc´Antonio Cesti: „L´Orontea“, UA 1649 Venedig

8.: Wolfgang A. Mozart: „Betulia liberata“, UA 1771 in Wien

10.: Jean Philippe Rameau: „La Guirlande & Zephyre“, UA 1751 in Paris

12.: Johann Strauss: „Der Zigeunerbaron“, UA 1885 in Wien

15.: Joseph Haydn: „L´Anima del Filosofo“, UA 1950 in Wien/geplant 1791 in London

17.: Tommaso Traetta: „Antigona“, UA 1772 St. Petersburg

19.: Giuseppe Verdi: „Nabucco“, UA 1842 in Mailand

22.: Siegfried Wagner: „Der Bärenhäuter“, UA 1899 in München

24.: Wolfgang A. Mozart: „Die Entführung aus dem Serail“, UA 1782 in Wien

26.: Richard Wagner: „Siegfried“, UA 1876 in Bayreuth

29.: Gioachino Rossini: „Mose“, UA 1818 in Neapel

31.: Richard Strauss: „Capriccio“, UA 1942 in München

In diesem Monat hören wir Verdis „Nabucco“, seine 3. Oper. Mit seinen ersten beiden Opern, „Oberto, conte di San Bonifacio“, UA 1839 in Mailand und „Un giorno di regno“ (auch: „Il finto Stanislao“), UA 1840 in Mailand, hatte er keinen Erfolg. Letztere, eine komische Oper, musste er in einer sehr schweren Phase seines Lebens komponieren. Im August des Jahres 1838 starb seine im März des Jahres davor geborene Tochter Virginia, im Oktober 1839 starb sein im Juli 1838 geborener Sohn Icilio – und im Juni 1840 seine Ehefrau, Margherita. Die Misserfolge seiner beiden Erstlingswerke und der Tod seiner Familie lassen ihn zur Überzeugung gelangen, dass er nicht mehr weiter komponieren wird, obwohl er einen Kontrakt mit Bartolomeo Merelli, dem Impressario der Mailänder Scala, hat. Merelli ist einfühlsam – und löst den Vertrag. Aber gegen Jahresende spricht er Verdi wegen eines Librettos, das Otto Nicolai abgelehnt hatte. Nicolai war damals ein wirklich erfolgreicher „italienischer“ Komponist – dessen beide „italienische“ Opern „Il Templario“, UA 1840 in Turin, und „Mariana“, UA 1841 (später in Wien 1844 als „Die Heimkehr des Verbannten“) in Mailand, sind sehr hörenswert. Merelli nahm Verdi mit in sein Büro – und schob ihm das Libretto für „Nabucodonosor“ zu. Verdi berichtet dazu später (hier ein Auszug aus „Verdi“ von Hans Kühner): „Als ich durch die Straßen ging, fühlte ich in mir eine unbeschreibliche Übelkeit, eine letzte Traurigkeit, einen Kummer, der mir das Herz sprengte. Ich kam nach Hause und warf das Manuskript mit einer fast gewalttätigen Bewegung auf den Tisch. Das Heft fiel hin und öffnete sich dabei. Ohne zu wissen wie, heftete sich mein Blick auf die Seite, die vor mir lag, und fiel auf den Vers `Va pensiero, sull´ali dorate`. Ich überfliege die folgenden Verse, die mich beeindrucken, umso mehr, als sie beinahe Paraphrasen zur Bibel waren, an deren Lektüre ich mich immer wieder erfreute. 

Ich lese ein Stück, lese noch eines. Doch in dem festen Vorsatz, nichts zu schreiben, tue ich mir selber Gewalt an, schließe das Heft und gehe zu Bett. Was heißt das - - `Nabucco´ zieht mir durch den Kopf, ich finde keinen Schlaf, ich stehe auf und lese das Libretto Soleras, nicht einmal, sondern zweimal, dreimal, so dass ich es am Ende sozusagen auswendig konnte. 

Aber trotz allem war mir nicht danach, meinen Vorsatz aufzugeben. Im Laufe des Tages gehe ich zur Oper und bringe Merelli das Manuskript zurück. ´Schön, was?´ sagt er. ´Wunderschön.´- ´Na also, dann komponiere es doch.´- ´Ich denke gar nicht daran und will nichts davon wissen.´- ´Komponiere es, komponiere es!!´

Und mit diesen Worten ergreift er das Libretto, schiebt es mir in die Manteltasche, packt mich bei den Schultern und befördert mich mit einem spürbaren Stoß aus dem Büro – und nicht nur das, sondern er schließt mich einfach aus. Und dann?

Ich kehrte mit dem ´Nabucco´ in der Tasche nach Hause zurück: einen Tag einen Vers, am anderen Tag einen anderen Vers, einmal eine Note, ein andermal eine Phrase, so nach und nach entstand die Oper.“

Es war sicher eine mühsame Arbeit – aber sie hat sich gelohnt. Und Verdi wurde durch diese Oper, durch den „Gefangenenchor“, unsterblich. Seine erste Abigaille war Verdis spätere Gattin, Giuseppina Strepponi.

 

Opern Juli 2023

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

1.: Georg Friedrich Händel: „Alcina“, UA 1735 in London

8.: Terence Blanchard: „Champion“, UA 2013 in St. Louis (aus der Met 2023)

15.: Antonin Dvorak: „Rusalka“, UA 1901 in Prag (aus Prag, 2022)

19.: Giuseppe Verdi: „Ernani“, UA 1844 in Venedig (Live - Festspielhaus Bregenz)

22.: Johann Strauss (Sohn): „Die Fledermaus“, UA 1874 in Wien (aus Musikverein Graz, 2023)

27.: Wolfgang A. Mozart: „Le nozze di Figaro“, UA 1786 in Wien (Live – Salzburger Festspiele) 18:00

29.: keine Oper – Festival Glatt & Verkehrt

Weitere Termine (sonntags: 15:05, dienstags 10:05, donnerstags 14:05):

2.: Glucks „Alceste“; 4.: Otto Klemperer – 50. Todestag; 6.: Jessye Norman und Michael Spyres; 9.: Anny Schlemm – 60 Jahre aktiv;

11.: Alexander Rahbari – 75. Geburtstag; 13.: Lieder von Hugo Wolf; 16.: Ausschnitte aus Tschaikowskys „Pique Dame“, 18.: Lamberto Gardelli – 25. Todestag

20.: Opern der Romantik (u. a. „Der Freischütz“), 23.: Peter Minich – 10. Todestag; 25.: Hugo Reichenberger – 150. Geburtstag; 27.: Mozart aus Salzburg; 30.: Ausschnitte aus Verdis „Aida“

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn 20:00 Uhr

1.: Richard Strauss: „Arabella“, UA 1933 in Dresden

4.: Gioachino Rossini: „La Cenerentola“, UA 1817 in Rom

6. Reinhard Keiser: „Fredegunda“, UA 1715 in Hamburg

8.: Richard Wagner „Die Feen“, UA 1888 in München

11. Giovanni Simone Mayr: „Medea in Corinto“, UA 1813 in Neapel

13.. Richard Strauss: „Ariadne auf Naxos“, UA 1912 in Stuttgart

15.: Wolfgang A. Mozart: „Il Sogno di Scipione“, UA 1772 in Salzburg

18. Giacomo Meyerbeer: „Il Crociato in Egitto“, UA 1824 in Venedig

20.: Martin Y Soler: „La capricciosa corretta“, UA 1795 in London

22.: Georges Bizet: „Carmen“, UA 1875 in Paris

25.: Gioachino Rossini: „Elisabetta, Regina d´Inghilterra“, UA 1815 in Paris

27.: Giuseppe Verdi: „Giovanna d´Arco“, UA 1846 in Mailand

29.: Hector Berlioz: „Les Troyens“, UA Teil 1 [„Die Eroberung von Troja“] 1890 in Karlsruhe/Teil 2 [„Die Tojaner in Karthago“] 1863 in Paris

Richard Strauss wurde 1864 in München als Sohn des Hornisten im Münchner Hoforchester, Franz Strauss, und dessen Gattin Josephine, geborene Pschorr – diese stammte aus der reichen Bierbrauerfamilie - , geboren. Das Haus war sehr musikalisch – und so komponierte der junge Richard schon als Sechsjähriger. Den ersten Kompositionsunterreicht erhielt er durch Kapellmeister Meyer. Die ersten Stücke waren für Klavier und Gesang.

Ab dem Jahr 1882 studierte er kurze Zeit an der Universität München Philosophie und Kunstgeschichte. Sehr bald schon wandte er sich der Musik zu. Dresden, Berlin, Meiningen, München, Weimar, Wien – waren einige seiner Stationen. Einer seiner Förderer war der Dirigent Hans von Bülow. Strauss war Kapellmeister und Dirigent – er dirigierte Werke von seinem Idol Richard Wagner, aber auch die Uraufführung von Humperdincks „Hänsel und Grete“. Von 1919 bis 1924 war er (gemeinsam mit dem Dirigenten Franz Schalk) Direktor der Hof-, heute Staatsoper in Wien. Im Jahr 1917 unterstütze er, gemeinsam mit Franz Schalk und dem Bühnenbildner Alfred Roller, die Gründung der Salzburger Festspiele; die Initiatoren waren Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal; 1920 konnten sie erstmals realisiert werden.

Die letzten Jahre waren gezeichnet durch Krankheit und Kuraufenthalte – die Kompositionen wurden selten. 1949 starb er in Garmisch – die Urne wurde zuerst in der Villa aufbewahrt, bevor sie am Friedhof von Garmisch-Partenkirchen beigesetzt wurde.

Im Laufe seines Lebens schuf er Orchesterkompositionen, Ballettmusiken, wie z. B. die „Josephslegende“ (1914), A-capella-Chöre, Kammermusik, Lieder, wie „Vier letzte Lieder“ (1948), Hymnen und Klaviermusik. Vor allem seine Tondichtungen und Opern gehören zum „Standardrepertoire“. 

Von den Tondichtungen kennt die Allgemeinheit: „Don Juan“ (1888), „Tod und Verklärung“ (1879/88), „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ (1894/95), „Also sprach Zarathustra“ (1896), „Don Quixote“ (1897), „Ein Heldenleben“ (1898), „Sinfonia domestica“ (1902/03), „Eine Alpensymphonie“ (1911/15); letztere soll er in Altaussee/Loser komponiert haben. 

Sein großes Opernschaffen begann mit „Guntram“, UA 1894 in Weimar, wobei er sein Libretto selbst schrieb. Auch seine zweite Oper blieb eher unbekannt: „Feuersnot“, UA 1901 in Dresden. Erst seine dritte Oper, „Salome“, UA 1905 in Dresden, wurde ein durchschlagender Erfolg. Die österreichische Erstaufführung fand 1906 in Graz statt – im Beisein von u. a. Gustav Mahler.

Nun folgten vier Opern, wobei bei allen Hugo von Hofmannsthal das Libretto verfasste: „Elektra“, UA 1909 in Dresden, „Der Rosenkavalier“, UA 1911 in Dresden, „Ariadne auf Naxos“, UA 1912 in Stuttgart, sowie „Die Frau ohne Schatten“, UA 1909 in Wien. Für „Intermezzo“, UA 1924 in Dresden, verfasste Strauss das Textbuch selbst. Nun folgten wieder zwei Opern in Zusammenarbeit mit Hofmannsthal: „Die ägyptische Helena“, UA 1928 in Dresden, und „Arabella“, UA 1933 in Dresden. Danach trennten sich die Wege von Strauss und Hofmannsthal. Die späteren Opern sind von den Spielplänen der Opernhäuser verschwunden: „Die schweigsame Frau“, UA 1935 in Dresden, „Friedenstag“, UA 1938 in München, „Daphne“, UA 1938 in Dresden, „Capriccio“, UA 1942 in München, „Die Liebe der Danae“, UA 1952 in Salzburg (komponiert 1940), und zuletzt „Des Esels Schatten“, UA 1964 in Ettal (komponiert 1947).

Am 13. 7. bringt Ö1 um 19:30 im Rahmen der „Opernwerkstatt“ mit Michael Blees ein Gespräch mit Joan Holländer, der der längstamtierende Staatsoperndirektor war.