Dr. Georg Halper

Jus, Opern

Nach der Matura Jus-Studium (Doktorat und 1978 nachgereichter Magister) und Gerichtspraxis.

Vom 1. 5. 1977 bis 30. 9. 2014 im Landesdienst (Steiermärkische Landesregierung), seit 1. 10. 2014 im Unruhestand.

Opernsammlung von ca. 500 Gesamtaufnahmen verschiedener Opern (Hauptgebiet Italien von Vaccaj bis Zandonai und Frankreich) - insgesamt ca. 800 Gesamtaufnahmen; ca. 50 Gesamtaufnahmen von verschiedenen Operetten (von manchen mehrere).

Die Liste der Opernkomponisten wurde von Halper erstellt und überprüft.

Veröffentlichungen

Artikel in der Zeitschrift der Grazer Opernfreunde über Filippo Marchetti und Giacomo Puccini.

Vorträge

u. a. bei der Societá Dante Alighieri, den Grazer Opernfreunden, dem Absolventenverein "alumni" der Grazer Universität, dem Kulturverein Graz-Straßgang, dem Seniorenbund Graz-Geidorf, dem Odilien-Blinden-Institut, dem Aktiven Lebens Abend, Bad Ischl-Kaiservilla.

Hobbies

Opernraritäten, Gartenarbeit, Hund (Spaniel), Markensammlung, Ausstellungsbesuche, Reisen (vor allem Italien, speziell Venedig), Treffen mit Freunden.

Mitarbeit als ehrenamtliches Mitglied des Editorial Boards

 

1… Präsentation der wichtigsten Komponisten und ihrer Opern

2...Opernprogramm von drei Monaten:

 

Opernvorschau April 2024

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

6.: Amilcare Ponchielli: „La Gioconda“, UA 1876 in Mailand; von den Salzburger Osterfestspielen 2024

13.: Giuseppe Verdi: „Der Maskenball“, UA 1859 in Rom; aus der MET 2023

20.: Wolfgang Amadeus Mozart: „Idomeneo“, UA 1781 in München; Herkulessaal Residenz München

27.: Camille Erlanger: „L´aube rouge“, UA 1911 in Rouen; Wexford Festival 2023

Weitere Termine: sonntags 15:05 Uhr, donnerstags 14:05 Uhr

4.: „Die schöne Müllerin“ (Schubert – leider keine Oper!), 7.: Operette – aus: „Die Fledermaus“, 11.: aus Opern von Wilhelm Kienzl, Julius Bittner, Franz Schmidt, 14.: Bedrich Smetana – 200. Geburtstag, 18.: Verismo – das Originale, 21.: Oper aus Österreich (Volksoper und Bundesländerbühnen), 25.: Maria Stader – 25. Todestag, 28.: Wiener Staatsopernmagazin

Themenwochen – „Ausgewählt“, Mo – Do 10:05 Uhr: 2. – 4.: Tiere/Natur in der Musik, 8. – 11.: Frühling, 15. - 18.: Welttag der Stimme am 16. 4., 22. – 25.: Mythologisches, 29. – 30.: Thema noch unbekannt!

Leider gibt es seit Februar am Dienstagvormittag nicht mehr den Fixpunkt mit Oper. Hier wird man auf Grund der Gestalter/Präsentatoren höchstens dienstags mit einigen wenigen Stücken aus Opern rechnen können. Da der Sektor Oper am Vormittag so gut wie nicht mehr präsent ist, wird in Zukunft die Empfehlung für Dienstag (und auch für die „Themenwochen - Ausgewählt“) entfallen.

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

2.: Franz Schubert: „Die Zwillingsbrüder“, UA 1820 in Wien

4.: Ignacy Jan Paderewski: „Manru“, UA 1901 in Dresden

6.: Giuseppe Verdi: „Il Trovatore“, UA 1853 in Rom

9.: Giovanni Batt. Pergolesi: „La serva padrona“/ „Livietta e Tracollo“, UA 1733/1734 in Neapel

11.: Franco Faccio: „Amleto“, UA 1865 in Genua

13.: Ambroise Thomas: „Mignon“, UA 1866 in Paris

16.: Franz Schreker: „Der Schatzgräber“, UA 1920 in Frankfurt/Main

18. Alexander Dargomyshski: „Russalka“, UA 1856 in St. Petersburg

20.: Christoph Willibald Gluck: „Iphgenie in Aulis“, UA 1774 in Paris

23.: Francesco Cavalli: „Gli amori d´Apollo e di Dafne“, UA 1640 in Rom

25.: Georg Friedrich Händel: „Apollo e Dafne“ (Kantate), UA 1709 in Hannover?

27.: (Gustav) Albert Lortzing: „Der Wildschütz“, UA 1842 in Leipzig

30. Anton Dvorak: „Rusalka“, UA 1901 in Prag

Auch in diesem Monat können wir die Oper „La Gioconda“ von Amilcare Ponchielli (wie am 23. März in Radio Klassik) hören, diesmal aus Salzburg von den Osterfestspielen 2024. Gioconda wird von Anna Netrebko gesungen, Enzo von Jonas Kaufmann. Die Oper spielt im Venedig des 17. Jahrhunderts. Die wichtigsten Personen der Handlung sind die titelgebende Straßensängerin „La Gioconda“, Enzo, ein genuesischer Adeliger, Alvise, das Haupt der Staatsinquisition, dessen Gattin Laura und der Spitzel der Inquisition, Barnaba. Der erste Akt spielt im Hof des Dogenpalastes. Im zweiten Akt befinden wir uns auf einer Insel in der Lagune von Fusina. Der dritte Akt ist im Ca d´Oro angesiedelt – am bekanntesten ist hier der „Tanz der Stunden“, während wir im vierten Akt in Giocondas Haus auf der Giudecca sind.

Von dieser Oper gibt es hervorragende Aufnahmen, z. B.:

1946 – Met/New York: Milanov, Tucker, Vaghi, Stevens und Warren; 

1952 – Turin: Callas, Poggi, Neri, Barbieri und Silveri; 

1953 – Met/New York:  Milanov, Baum, Siepi, Barbieri und Warren; 

1958 - Florenz: Cerquetti, del Monaco, Siepi, Simionato und Bastianini; 

1959 -Mailand: Callas, Ferraro, Vinco, Cossotto, und Cappuccilli (Vinco als Alvise, Cossotto als Laura – auch im wirklichen Leben eine Ehepaar!); 

1969 – Buenos Aires: Udovich, Labo, Scott, Dunn und Protti (Letzterer hat auch in der Spielzeit 1973/74 in Graz in dieser Rolle gastiert – eine fantastische Stimme!);

1987 – Budapest: Marton, Lamberti, Ramey, Budai und Milnes.

Weitere Opern von Ponchielli sollte man sich auch einmal anhören: „I Pormessi Sposi“ (UA 1856), „I Lituani“ (UA 1874 in Mailand), „Il Figliuol Prodigo“ (UA 1880 in Mailand), „Marion Delorme“ (UA 1885 in Mailand), „I Mori di Valenza“ (UA 1914 in Monte Carlo).

Franco Faccio, geboren 1840, starb nur 51-jährig im Jahr 1891. Er ist dem Opernpublikum heute kaum bekannt. Als Dirigent war er hoch begabt. Bekannt ist er vor allem als Uraufführungsdirigent von Verdis „Otello“; aber er hat auch die italienische Erstaufführung von Verdis „Aida“ und die revidierte Fassung des „Simon Boccanegra“ dirigiert. Er konnte allerdings nur eine „Durchschnittsoper“ komponieren, als ihm, dem Fünfundzwanzigjährigen, Arrigo Boito das Libretto anvertraute – Verdi hätte dieses Libretto allzu gerne vertont; aber da hatte Faccio schon die Rechte daran. 

Bei den Bregenzer Festspielen wurde sein „Amleto“ (Libretto Arrigo Boito), diese selten gespielte 4-aktige Oper, im Jahr 2016 im Festspielhaus zur Aufführung gebracht. Und eben diese Aufnahme mit den Wiener Symphonikern – dem Bregenzer „Hausorchester“ – unter Paolo Carignani wird uns zu Gehör gebracht. Die Uraufführung dieser Oper fand 1865 in Genua statt.

Übrigens gibt es auch von Ambroise Thomas einen „Hamlet“, UA 1868 in Paris – auch diesen kennt „man“ noch. Die weiteren Komponisten dieser Oper sind auch mir unbekannt:

Mario Zafred, UA 1961 in Rom; Humphrey Searle, UA 1968 in Hamburg; Hermann Reutter, UA 1980 in Stuttgart; Christian Jost, UA 2009 in Berlin; 

Camille Erlanger wurde 1863 in Paris geboren. Einer seiner Lehrer war Leo Delibes. Er war auch einer der „Rom-Preisträger“. Seine ersten Opern wurden in Paris uraufgeführt, so auch seine „Aphrodite“, UA 1906. Die Ende des Monats zu hörende Oper wurde allerdings nur mehr in Rouen, 1911, uraufgeführt, da sein Ruhm bald verblasste. 1919 verstarb er in Paris.

Besonders möchte ich auf zwei Sendungen/Sendereihen in Radio Klassik Stephansdom hinweisen:

„Per Opera ad Astra“ – mit Richard Schmitz am 13. 4., 14:00 Uhr (Wh. 17. 4., 20 Uhr): Richard Wagners „Lohengrin“ – und am 11. 5./15. 5. gibt es Wagners „Meistersinger“ ……………

Franz Völker zum 125. Geburtstag – eine sechsteilige Sendereihe mit Wolfram Huber: Haupttermin (samstags) jeweils um 15 Uhr, Wh. (montags) jeweils um 21 Uhr: 31. 3 (nur hier Sonntag – 14 Uhr!)/1. 4.; 6. 4./8. 4.; 13. 4./15. 4./ 20. 4./22. 4.; 27. 4./29. 4.; 4. 5./6. 5.

Der Stoff der Oper „Ein Maskenball“ ist mehrfach vertont worden. Zumeist kennt man jenen „Amelia ossia Un Ballo in Maschera“ von Giuseppe Verdi (allerdings gibt es auch hier eine französische Fassung als „Gustave III:“) – mit einem Libretto von Antonio Somma nach Eugene Scribe, UA 1859 in Rom. Aber es gibt von Daniel Esprit Auber einen „Gustave III. ou Le Bal Masque“, UA 1833 in Paris, mit dem Libretto von Eugene Scribe. Und dann gibt es auch noch „Il Reggente“ von Saverio Mercadante. Die Handlung wird hier ins Schottland des 16. Jahrhunderts verlegt. Das Textbuch stammt von Salvatore Cammarano – nach Eugene Scribe. Die Uraufführung fand 1843 in Turin statt – die Zweitfassung im selben Jahr in Turin. In der schottischen „Fassung“ gibt es folgende Personen: Graf Murray, Regent von Schottland; Hamilton, erster Minister und Murrays Freund; Amelia, dessen Gattin; Oscar, Page des Regenten; Lord Howe und Lord Kilkardy, adelige Verschwörer; Scoto, ein Matrose; die Wahrsagerin Meg …………..

Interessant ist es, diese drei Opern in der Reihenfolge der Komposition/Uraufführung anzuhören, zuerst Auber, dann Mercadante und zuletzt den großen Verdi. Jede hat ihre Besonderheiten und Höhepunkte – und alle drei sind hörenswert!.

 

Opernvorschau März 2024

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

2.: Alexander Raskatov: „Animal Farm“, UA 2023 in Amsterdam, aus der Wr. Staatsoper 19:00 Uhr!!

9.:Giuseppe Verdi: „La Forza del Destino“, UA 1862 in St. Petersburg, aus der MET, zeitversetzt

16.: Gioa(c)chino Rossini: „Guillaume Tell“, UA 1829 in Paris, aus der Wr. Staatsoper

23.: Charles Gounod: „Roméo et Juliette“, UA 1867 in Paris, aus d. Wr. Museumsquartier/Theater. a. d. Wien

29.: Giuseppe Verdi: „Messa da Requiem“, UA 1874 in Mailand, aus Salzburg 2024

30.: Antonio Vivaldi: „La fida ninfa“, UA, 1732 in Verona, Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2023 

Weitere Termine

3.: Brodway-Klassiker - Musical, 7.: Kiri Te Kanawa – 80. Geburtstag, 10.: Aus Verdis „Ernani“ (2023/Prinzregententheater, München), 14.: Tito Gobbi – 40. Todestag, 17.: Oper aus Österreich (Volksoper und Bundesländerbühnen), 21.: Belcanto – Meyerbeer „Il crociato in Egitto“, 24.: Peter Schneider – 85. Geburtstag, 28.: Schönberg – Berg - Webern, 31.: Wiener Staatsopernmagazin

Themenwochen: 4. – 7.: „Weibliche Musikperspektiven“, 11. – 14.: „Shakespeare und die Musik“, 18. – 21.: Fragmente (19.: Opern-Fragmente, u. a. Bellinis „Ernani“), 25. – 28.: Die Verbindung von Musik und Schauspiel (auch Singspiel),

 

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

2.: Bedrich Smetana: „Die verkaufte Braut“, UA 1866 in Prag

5.: Christoph Ernst Friedrich Weyse: „Der Schlaftrunk“, UA 1809/10 in Kopenhagen (?)

7.: Bedrich Smetana: „Die zwei Witwen“, UA 1874 in Prag

9.: Otto Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“, UA 1849 in Berlin

12.: Bedrich Smetana: „Libussa“, UA 1881 in Prag

14.: Louise Bertin: „Fausta“, UA 1831 in Paris

17.: Alexander Borodin: „Fürst Igor“, UA 1890 in St. Petersburg

19.: Michael Haydn: „Die Ährenleserin“, UA 1778 in Kremsmünster

21.: Scarlatti: „Carlo, Re d´Alemagna“, UA 1713 in Bologna

23.:Amilcare Ponchielli: „La Gioconda“, UA 1876 in Mailand

26.: Richard Wagner: „Parsifal“ – 1. + 2. Aufzug, UA 1882 in Bayreuth

28.: Richard Wagner. „Parsifal“ – 3. Aufzug, UA 1882 in Bayreuth

30.: Karsamstag

 

Bedrich Smetana – in meiner Jugend war noch der Vorname „Friedrich“ üblich. – wurde am 2. März 1824 in Litomysl (Leitomischl/Ostböhmen) als achtes Kind eines Bierbrauers geboren.; deshalb auch der Smetana-Schwerpunkt Anfang März in Radio Klassik Stephansdom – am 2., 7. und 12. März. In seiner Jugend sprach er nur Deutsch, lernte dann die tschechische Sprache. Den ersten Brief auf Tschechisch schrieb er 1856, in den Tagebüchern erst ab 1861. In unseren Landen blieb es bis in die 60er, 70igerjahre bei Friedrich …..

Smetana hat viel komponiert: Kammermusik, Klaviermusik (auch für mehrere Klaviere zu 4, 8 und 16 Händen!), Orgelmusik, 8 vollendete Opern (siehe unten!), ein Opernfragment („Viola“) und Orchesterwerke - am bekanntesten darunter ist hier der sechsteilige Zyklus „Mein Vaterland“ (Má Vlast) – der berühmteste Teil daraus ist „Die Moldau“ (Vltava).

2024 gedenkt man in Ostrau (Ostrava) seines 200.Geburtstages und seines 140. Todestages speziell, deshalb die beiden Zyklen im März (Geburtstag) und im Mai (Todestag). Aus diesem Anlass bringt das dortige Opernhaus alle 8 vollendeten Opern von ihm. Da hat man Gelegenheit, alle seine Opern auf der Bühne zu sehen/hören.

„Die Brandenburger in Böhmen“ (2. März + 4. Mai) - „Branibori v Cechách“, UA 1866 in Prag

„Die verkaufte Braut“ (3. März + 5. Mai) – „Prodaná Nevesta“, UA 1866 in Prag

„Dalibor“ (4. März und 6. Mai) – UA 1868 in Prag

“Zwei Witwen“ (6. März + 7. Mai) –„Dve vdovy“, UA 1874 in Prag

„Der Kuss“ (7. März + 9. Mai) –„Hubicka“, UA 1876 in Prag

„Das Geheimnis“ (8. März + 10. Mai) - „Tajemstvi“, UA 1878 in Prag

„Die Teufelswand“ (9. März + 11. Mai) – „Certova Stena“, UA 1882 in Prag

„Libussa“ (10. März + 12. Mai) – „Libuse“, UA 1881 in Prag

 

Meine Opern-Empfehlungen für diesen Monat:

„La Gioconda“ von Amilcare Ponchielli – Maria Callas, Eva Marton, Anita Cerquetti, Zinka Milanov, Lucille Udovich – kann hier Hui He „bestehen“? Bei dieser Aufnahme (aus dem Jahr 2012) singt Luciana d´Intino die Laura – ich habe diese Anfang Juni 1991 in Venedig, im „La Fenice“ als Principessa in Ponchiellis „La Gioconda“ erlebt. Die drei Smetana-Opern „Die verkaufte Braut“, und vor allem die beiden mir unbekannten Werke Smetanas, „Zwei Witwen“ und „Libussa“ haben mein besonderes Interesse geweckt, sowie „Fausto“ von Louise Bertin, einer französischen Komponistin, die 1805 in Les Roches nahe Paris geboren wurde. Ihre „La Esmeralda“ war recht interessant!

Leider hat sich meine Befürchtung hinsichtlich des Opernsegments in Ö1 bewahrheitet: In der Woche vom 12. – 15. Februar wurden am 13. (Dienstag) aus dem Bereich Oper nur der Rosenkavalierwalzer, und am 14. (Mittwoch) die Walzer aus „Eugen Onegin“, aus „Boris Godunow“ und der „Tanz der Stunden aus „La Gioconda“ gebracht.

 

Opernvorschau Februar 2024

Bereits seit einigen Jahren wurde am Donnerstagnachmittag-Termin (mit Chris Tina Tengel) nicht mehr nur das Thema Oper behandelt. Nunmehr tritt mit Anfang Februar leider eine weitere bedeutende Verschlechterung für Opernfreunde und -liebhaber ein, denn von Montag bis Donnerstag gibt es die neue Sendereihe „Ausgewählt“, die von 10:05 Uhr bis 11:00 Uhr dauert. So entfallen die gewohnten Sendungen am Dienstag, die vorwiegend der Oper (Gedenktage, neue Sänger usw.) gegolten haben. In der neuen Sendereihe wird „Unterschiedlichste Musik im Kontext ihrer Zeit vorgestellt, die Bandbreite reicht von Kammermusik bis A capella.“ – also kaum für Opernfreunde!

Der ORF hat mir dazu mitgeteilt: „In der Sendereihe Montag bis Donnerstag von 10:05 Uhr, die ab 5. Februar „Ausgewählt“ heißen wird, bleibt die Oper weiterhin ein wichtiger Bestandteil. Sie wird jedoch künftig auch an anderen Wochentagen platziert.“ Man soll offenbar gezwungen werden, auch an anderen Tagen diese Sendereihe zu hören.

Damit Sie sehen, was in Zukunft statt „Oper“ am gewohnten Sendeplatz geboten wird, hier die Februarvorschau – in Zukunft wird somit meine spezielle Empfehlung für Dienstagvormittag entfallen:

5. – 8. Februar: Walzer

12. – 15. Februar: Radiomusik aus den Anfängen des Rundfunks

19. – 22. Februar: Skandinavische Musik

26. – 29. Februar: Smetana und seine Zeit

Aus diesen Themenstellungen kann man ersehen, dass das Genre „Oper“ am Dienstagvormittag so gut wie verschwunden ist – oder nur in einem kleinen Teil der Sendung vorkommt. Von Montag bis Freitag gibt es die neue Sendereihe „Vorgestellt“ mit aktuellen Aufnahmen, neuen Einspielungen und Veröffentlichungen aus der Welt der Klassik (also nicht speziell „Oper“). In der unten stehenden Vorschau habe ich noch die Dienstags-Themen für den Monat Februar aufgelistet.

 

Ö1     MHz 91,2    Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

3.: Italo Montemezzi „L´amore dei tre Re“ UA 1913 in Mailand (Mailänder Scala 2023)

10.: Wolfgang Amadeus Mozart „Le Nozze di Figaro“, UA 1786 in Wien (MET- Archiv 1956)

17.: Jake Heggie „Dead Man Walking“, UA 2000 in San Francisco (MET 2023)

24.: Gaetano Donizetti „Zoraide di Granata“, UA 1822 in Rom (Wexford-Festival 2023)

Weitere Termine: sonntags 15:03 Uhr, dienstags 10:05 Uhr (Auslaufmodell), donnerstags 14:05 Uhr

1.: Liederzyklen; 4.: Helga Dernesch – 85. Geburtstag/Heinz Hoppe – 100. Geburtstag, 6.: Grete Wiesenthal - Walzer, 8.: Wiener Klassik/Barock,

11.: Anny Schlemm – 95. Geburtstag, 13.: „Oper in und fürs Radio“ – Wagners „Meistersinger“, RAWAG 1926, 15.: Lovro von Matacic – 125. Geburtstag, 18.: Oper aus Österreich (Volksoper und Bundesländerbühnen)

20.: Skandinavische Oper, 22.: G. F. Händel „Cäsar und Kleopatra“, 25.: Wiener. Staatsopernmagazin, 27.: Smetana und seine Zeit, 29.: Gregory Kunde – 70. Geburtstag und dessen Vorbild Giacomo Lauri Volpi

 

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

1.: Wolfgang A. Mozart „Don Giovanni“, UA 1787 in Prag

3.: Wolfgang A. Mozart „Le Nozze di Figaro“, UA 1786 in Wien

6.:Victor E. Nessler „Der Trompeter von Säckingen“, UA 1884 in Leipzig

8.: Modest Mussorgsky „Boris Godunow“, UA 1869 in St. Petersburg

10.: Isaac Albéniz „Henry Clifford“, UA 1895 in Barcelona

13.: Tommaso Traetta „Buono d´Antona“, UA 1759 in Venedig

15.: Georg Friedrich Händel „Berenice“, UA 1737 in London

17.: Siegfried Wagner „Banadietrich“, UA 1910 in Karlsruhe

20.: Georg Friedrich Händel „Giulio Cesare“, UA 1724 in London

22.:Giovanni Simone Mayr „Ginevra di Scozia“, UA 1801 in Triest

24.: Richard Strauss „Die schweigsame Frau“, UA 1935 in Dresden

27.: Jules Massenet „Ariane“, UA 1906 in Paris

29.: Antonio Vivaldi „Montezuma“, UA 1733 in Venedig

 

Jules (Émile Frédéric) Massenet wurde 1842 in Montaud/Loire, heute ein Teil von St. Etienne, geboren. Als der kleine Jules 6 Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Paris. Bereits als Elfjähriger wurde er am Conservatoire de Paris aufgenommen. Lehrer von ihm waren Adolphe-Francois Laurent, Klavier, Henry Reber, Harmonie, und Ambroise Thomas, Kontrapunkt. Kurzfristig übersiedelte seine Familie nach Chambéry, wo Jules allerdings nur wenige Monate blieb. Im Jahr 1862 errang er den berühmten „Grand Prix de Rome“ – damit war ein mehrjähriger Aufenthalt in Rom verbunden. 

Ich lernte den Komponisten Jules Massenet bereits als Volksschüler kennen. Denn damals spielte man noch „Quartett“. Das „Opern Quartett“ stellte 9 Komponisten vor, mit Geburts- und Sterbedaten und –orten, sowie jeweils drei Opern. Bei Massenet waren dies „Manon“ (1884), „Don Quixote“ (1910) und „Werther“ (1891). 

Sehr interessant sind auch seine Oratorien, „Marie Magdalene“ (1873), “Éve“ (1875) und „La Vierge“ (1880). Von seinen Opern gibt es viele Aufnahmen – allerdings erst ab seiner 10. Opernkomposition, „Don César de Bazan“ (1872, rev. 1887 – 88). Es würde sich lohnen, sich näher mit Jules Massenet zu beschäftigen, denn die meisten seiner Opern sind musikalisch sehr gut. Wirklich bekannt sind eigentlich nur seine „Manon“ (1883, rev. 1893) und „Werther“ (1891). Mir selbst gefällt seine „Herodiade“ (1879 – 81, rev. 1884) am besten!

Johann(es) Simon Mayr – heute besser bekannt als Giovanni Simone Mayr - wurde 1763 in Mendorf bei Altmannstein (Landkreis Eichstätt, also nicht allzu weit von München entfernt) geboren. Über die Schweiz gelangte er im Jahr 1789 nach Bergamo. Dort wurde er Kapellmeister der Basilika Santa Maria Maggiore in Bergamo alta (der Oberstadt). Rund 60 – heute allerdings praktisch allen unbekannte Opern – komponierte er. Für den Karneval 1794 schrieb er die Musik für seine „Saffo“ – damals ein sehr erfolgreiches Werk. Mayr gilt als „Vater der italienischen Oper“. Sein wohl bedeutendster Schüler war Gaetano Donizetti. 1845 starb er 82-jährig, schon erblindet, in Bergamo, wo er und sein Schüler Donizetti in Santa Maria Maggiore, der prachtvollen Domkirche, begraben sind. Seine erste Oper „Verter“, UA 1794 in Venedig, basiert auf Goethes Stoff „Die Leiden des jungen Werthers“.

Ganz besonders empfehlen möchte ich folgende Operntermine: am 3.2. - „L´amore dei tre Re“ von Montemezzi, am 6. 2. „Der Trompeter von Säckingen“ von Nessler („Behüt´dich Gott! Es wär´ zu schön gewesen, behüt´ dich Gott, es hat nicht sollen sein!“) und am 10. 2. „Henry Clifford“ von Albéniz!


Heute möchte ich – außerhalb der Programmvorschau von Ö1 und Radio Klassik - noch auf einen Komponisten aufmerksam machen, der bei uns eigentlich vollkommen unbekannt ist: Anton Foerster. Seine Oper „Gorenjski slavcek“ (Die Nachtigall von Oberkrain), eine komische Oper,  d i e  slowenische Nationaloper, wird von Februar bis Mai in der Grazer Oper aufgeführt! Bereits vor vielen Jahren habe ich mir die CD (Dauer knapp 95 Minuten), damals existierte noch das großartige Geschäft „ da Caruso“ von Prof. Gottfried Cervenka [*1947, + 2015] in Wien in der Operngasse, gekauft. Die Musik klingt wirklich großartig – und ich kann das Kennenlernen (und den Besuch) dieser ausgefallenen Oper nur wärmstens empfehlen! Ursprünglich war das Werk 1872 als Operette komponiert. Dann wurden die Textpassagen durchkomponiert und die „vervollständigte“ Oper wurde 1896 uraufgeführt.

Personen: Majda, eine Witwe; Minka, ihre Tochter; Franjo, ihr Verlobter; Chansonette; Ninon, seine Frau; Strukelij, Verwalter; Rajdelj, Schreiber; Lovro; Wirt; 1. Sängerin; 2. Sängerin; Sel; Volk.

Der Kurzinhalt (aus: Oper Graz, „Oper, öffne Dich“, Seite 36): Franjo kehrt in die Heimat zu seiner geliebten Minka zurück, die ihm ihre Liebe mit einem hohen „a“ beteuert. Eben jenen Ton vernimmt ein durchreisender Ausländer und ist so begeistert von Minkas Stimme, dass er sich sogleich auf die Suche nach dieser „Nachtigall“ begibt. Als er sie gefunden hat, unterbreitet er ihr einen Vorschlag: Sie soll mit ihm hinaus in die Welt ziehen und ihre wundervolle Stimme ausbilden. Just in diesem Moment aber kündet ihre Mutter von großen Problemen. Wird Minka der verlockenden Aussicht einer vielversprechenden Karriere gegen alle Widerstände folgen, die Heimat gegen die Welt eintauschen? Zur Beruhigung aller: Minka und Franjo bleiben im Dorf und sie heiraten – die Oper klingt mit einem Dorffest und schuhplattelnden Balletttänzerinnen aus.

Anton Foerster wurde 1837 in Osenice (Wosenitz) in Böhmen geboren. Nach der Matura trat er ins Zisterzienserstift Hohenfurth (Vyssi Brod) ein [während der CSSR-Zeit waren die Mönche von Hohenfurth in Stift Rein bei Graz, das in dieser Zeit den Beinamen „Rein-Hohenfurth“ trug) – nach 11 Monaten trat er wieder aus und studierte Jus und Musik in Prag – befasste sich aber dann nur mehr mit Musik. Von 1865 bis 1867 war er Organist und Chorleiter an der Kathedrale von Senj (Zengg – Kroatien). Von 1868 bis 1909 war er Domkapellmeister in Ljubljana (Laibach), ab 1877 Leiter der Orgelschule des Cäzilienvereines – zudem war er ein hervorragender Organist und Pianist. Er komponierte Messen, Proprien, slowenische Volkslieder und Opern („Gorenjski slavcek“ 1870/71 [damals eben noch als Operette] und „Dom in rod“, 1919/23) – aber er verfasste auch Lehrwerke. Er starb 1926 in Novo mesto (Rudolfswerth/ Neustadt/Neustädtl – wundervoll an der Krka-Schleife gelegen).