Dr. Georg Halper

Jus, Opern

Nach der Matura Jus-Studium (Doktorat und 1978 nachgereichter Magister) und Gerichtspraxis.

Vom 1. 5. 1977 bis 30. 9. 2014 im Landesdienst (Steiermärkische Landesregierung), seit 1. 10. 2014 im Unruhestand.

Opernsammlung von ca. 500 Gesamtaufnahmen verschiedener Opern (Hauptgebiet Italien von Vaccaj bis Zandonai und Frankreich) - insgesamt ca. 800 Gesamtaufnahmen; ca. 50 Gesamtaufnahmen von verschiedenen Operetten (von manchen mehrere).

Die Liste der Opernkomponisten wurde von Halper erstellt und überprüft.

Veröffentlichungen

Artikel in der Zeitschrift der Grazer Opernfreunde über Filippo Marchetti und Giacomo Puccini.

Vorträge

u. a. bei der Societá Dante Alighieri, den Grazer Opernfreunden, dem Absolventenverein "alumni" der Grazer Universität, dem Kulturverein Graz-Straßgang, dem Seniorenbund Graz-Geidorf, dem Odilien-Blinden-Institut, dem Aktiven Lebens Abend, Bad Ischl-Kaiservilla.

Hobbies

Opernraritäten, Gartenarbeit, Hund (Spaniel), Markensammlung, Ausstellungsbesuche, Reisen (vor allem Italien, speziell Venedig), Treffen mit Freunden.

Mitarbeit als ehrenamtliches Mitglied des Editorial Boards

 

1… Präsentation der wichtigsten Komponisten und ihrer Opern

2...Opernprogramm von drei Monaten:

 

Opernvorschau Juli 2024

 

Ö1     MHZ 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

6.: Carinthischer Sommer – leider keine Oper!!

13.: Leos Janacek: „Jenufa“, UA 1904 in Brünn, aus der Römischen Oper, 2024

18.: Gioachino Rossini: „Tancredi“, UA 1813 in Venedig, von den Bregenzer Festspielen -LIVE

20.: Antonio Vivaldi: „L´Olimpiade“, UA 1735 in Venedig, aus Innsbruck – Festwochen d. Alten Musik

26.: Richard Strauss: „Capriccio“, UA 1942 in München, von den Salzburger Festspielen, 19:00 Uhr

27.: “Glatt & Verkehrt“ – leider keine Oper!!

Weitere Termine: sonntags 15:05 Uhr, donnerstags 14:05 Uhr

4.: Brigitte Fassbaender – zum 85. Geburtstag (Lieder), 7.: Carinthischer Sommer, 

11.: Lorin Maazel – zum 10. Todesstag, 14.: Carlos Kleiber – zum 20. Todestag, 18.: Jules Massenet, Camille Saint Saens, Cesar Franck – Opernmusik vom Label Palazetto Bru Zane, 

21.: Apropos Oper – Opernaufnahmen aus dem Jahr 1974: Donizetti, Rossini, Auber usw., 25.: Carlo Bergonzi – zum 100. Geburtstag und 10. Todestag, 28.: Apropos Oper – Opernaufnahmen aus dem Jahr 1974: R. Wagner, Weber, Lortzing, Strauss usw.

 

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

2.: Christoph Willibald Gluck: „Armide“, UA 1777 in Paris

4.: Vincenzo Bellini: „Beatrice di Tenda“, UA 1833 in Venedig

6.: Camille Saint-Saens: „Déjanire“, UA 1911 in Monte Carlo

9.: Umberto Giordano: „Fedora“, UA 1898 in Mailand

11.: Stanislaw Moniuszko: „Halka“, UA 1848 in Wilna

13.: William Vincent Wallace: „Lurline“, UA 1860 in London

16.: Vincenzo Bellini: „Norma“, UA 1831 in Mailand

18.: Samuel Arnold: „Polly“, UA 1777 in London (?)

20.: Scott Joplin: „Treemonisha“, UA 1911 in New York

23.: Michael William Balfe: „Falstaff“, UA 1838 in London

25.: Guiseppe Verdi: „Rigoletto“, UA 1851 in Venedig

27.: Wolfgang Amadeus Mozart: „Die Zauberflöte“, UA 1791 in Wien

30.: Peter von Winter: „Maometto“, UA 1817 in Mailand

 

Auch im Juli möchte ich meine „Reihe“ über Giacomo Puccini, dessen 100. Todestages wir heuer gedenken, fortsetzen – und das 2. Halbjahr mit der „Vita“ des Komponisten eröffnen.

Von den „unbekannten“ Opern, die im Juli gesendet werden, kann ich wärmstens empfehlen:

„Beatrice di Tenda“ von Vincenzo Bellini, UA 1833 in Venedig, seine 9. von 10 Opern.

„Dejanire“ von Camille Saint-Saens, UA 1911 in Monte Carlo, seine letzte Oper; es handelt sich hier um eine erst kürzlich herausgekommene Aufnahme beim rührigen Label „Palazzetto Bru Zane“ – dieses Label mit Sitz in Venedig, San Polo 2368, ganz in der Nähe der „Frari“-Kirche (Santa Maria Gloriosa dei Frari), ist das Zentrum für romantische französische Musik. 

„Lurline“ (= „Loreley“) von William Vincent Wallace, UA 1860 in London; mir ist noch eine weiter Oper von ihm bekannt, „Maritana“, UA 1845 in London.

„Falstaff“ von Michael William Balfe, UA 1838 in London. Auch zwei seiner weiteren Opern „The Bohemian Girl“, UA 1843 in London, und „Satanella“, UA 1858 in London-(seine 23. Oper!), sind mir bekannt. Weiters scheint im Opernführer noch seine „The Daughter of Saint Marc“, UA 1844 in London auf. 

 

Opernvorschau Juni 2024

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

1.: Richard Strauss: „Elektra“, UA 1909 in Dresden , aus Covent Garden London 2024

8.: Christoph Willibald Gluck: „Orfeo ed Euridice“, UA 1762 in Wien, aus der Met 2024

9.: Zum 20. Todestag von Nicolai Ghiaurov

15.: Giuseppe Verdi: „Don Carlos“, UA 1867 in Paris, aus Covent Garden London 2024

16: Zum 75. Geburtstag von Ferruccio Furlanetto

22.: Wolfgang A. Mozart: „Cosi fan tutte“, UA 1790 in Wien, Live aus der Wr. Staatsoper, 18:30 Uhr!!

29.: Giovanni Simone Mayr: „Ginevra di Scozia“, UA 1801 in Triest, aus d. Teatro Verdi Trieste, 2001

Weitere Termine: sonntags 15:05 Uhr, donnerstags 14:05 Uhr

2.: „Apropos Oper“: Zum 75. GT von Neil Shicoff, 6.: Johann Strauss II – 125. Todestag, 9.: „Apropos Oper“: Zum 20. Todestag von Nicolai Ghiaurov, 13.: Ileana Cortubas u. Giacomo Aragall – 85. Geburtstag. 16.: „Apropos Oper“: Zum 75. Geburtstag von Ferruccio Furlanetto, 20.: Arienplatten der Sechzigerjahre mit dem Dirigenten Edward Dowes, 23.: Oper aus Österreich – Volksoper und Bundesländerbühnen, 27.: Darius Milhaud – 50. Todestag, 30.: Wiener Staatsopernmagazin.

 

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

1.: Pietro Mascagni: „Cavalleria rusticana“, UA 1890 in Rom

4.: Claudio Monteverdi: „L´Orfeo“, UA 1607 in Mantua

6.: Wolfgang A. Mozart: „David, König in Jerusalem“, UA ? (Mischung von Ausschnitten)

8.: Richard Strauss: „Die schweigsame Frau“, UA 1935 in Dresden

11.: Richard Strauss: „Elektra“, UA 1909 in Dresden

13.:Richard Strauss: „Ariadne auf Naxos“, UA 1912 in Stuttgart

15.: Domenico Cimarosa: „Le Astuzi femminili, UA 1794 in Neapel

18.: Saverio Mercadante: „ La Vestale“, UA 1840 in Neapel

20.: Giacomo Orefice: „Chopin“, UA 1901 in Mailand

22.: Richard Wagner: „Die Meistersinger von Nürnberg“, UA 1868 in München

25.: Paul Ducas: „Ariane et Barbe-Bleue“, UA 1907 in Paris

27.: Emil Nikolaus von Reznicek: „Ritter Blaubart“, UA 1920 in Darmstadt

29.: Bela Bartok: „Herzog Blaubarts Burg“, UA 1918 in Budapest

Giacomo Puccini – heuer gedenken wir seines 100. Todestages am 29. November! Dieser große Komponist wird uns wohl das ganze restliche Jahr begleiten. Und der Name Giacomo Puccini scheint erstmals beim „Sonzogno“-Wettbewerb 1883 auf – damals unbekannt und ganz unbedeutend!

Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Italien zwei bedeutende Musik-Verlagshäuser: Ricordi und Sonzogno – und diese beiden konkurrierten um die bedeutendsten Opernkomponisten. Puccini hat bei beiden Verlagen Werke herausgebracht.

Auf der einen Seite die Casa Ricordi mit Giovanni Ricordi (1785 – 1853) als Gründer, gefolgt von Tito Ricordi I. (1811 – 1888), dann Giulio Ricordi (1840 – 1912) und zuletzt Tito Ricordi II. (1865 – 1933). Niederlassungen dieses Hauses gab es vor der Internet-Zeit in vielen italienischen Städten, so auch in Venedig, nahe dem Campo Santo Stefano in einem Hof. Übrigens: Giulio Ricordi hat sich auch als Komponist versucht: Unter dem Pseudonym Jules Burgmein hat er die 3-aktige komische Oper „La secchia rapita“, UA 1910, komponiert; die Musik ist recht interessant – und er scheint von seinen „Klienten“ gelernt zu haben. Die Handlung spielt im Umland von Bologna, nahe von Modena.

Auf der anderen Seite gab es den Verlag Sonzogno, gegründet 1806 von Giovanni Battista Sonzogno – erst ab 1874 gab es dabei die Musikabteilung – gegründet von dessen Enkel, Edoardo Sonzogno; 1909 gründete er auch das Teatro Lirico in Mailand. Im Jahr 1909 übergab er den Verlag an seine beiden Neffen Lorenzo und Riccardo.

Dieser Verlag schrieb den „Sonzogno“-Wettbewerb aus und richtete ihn auch aus. Dies allerdings nur viermal (dreimal ausschließlich für italienische Komponisten!). Der erste dieser Bewerbe (unter dem Motto „Förderung der jungen italienischen Komponisten“) fand im Jahr 1883 statt. Der Jury gehörten folgende Personen an: Amilcare Ponchielli, Pietro Platania, Franco Faccio, Cesare Dominicetti und Amtiore Galli. Außer Ponchielli und Faccio sind heute alle unbekannt. 

Sieger wurde ein Luigi Manpelli mit „Anna e Gualberto“, UA 1884, gefolgt von Guglielmo Zuelli mit „La Fata del Nord“, UA 1884. Lobend erwähnt wurden damals noch Pietro Alignani mit „La sposa del fabbro“ [UA??], Francesco Spetrino mit „Celeste“ (UA 1891) und Alberto Favara mit „Marcellina“, UA 1884. Und auch ein gewisser Giacomo Puccini hatte eine Oper eingereicht – sein Erstlingswerk „Le Villi“, UA 1884. Puccini wurde bei der Beurteilung nicht einmal erwähnt. Lag es daran, dass er sein Werk zu spät eingereicht hatte? Lag es daran, dass sich die Juroren nicht die Mühe gemacht hatten, die schwer leserliche Notenhandschrift zu entziffern, da seine Notenhandschrift teilweise unleserlich war, weil er relativ spät von dem Bewerb erfahren hatte und somit seine Noten „hingeschmiert“ hat? Jedenfalls sind alle übrigen Teilnehmer dieses 1. Bewerbes nicht einmal Opernkennern bekannt – eben nur Puccini, der „keine Gnade“ gefunden hatte.

Der nächste Bewerb fand im Jahr 1888 (andere Quellen schreiben von 1889 bzw. 1890) statt – zugelassen waren nur italienische Komponisten, von denen noch nie eine Oper auf einer Bühne aufgeführt worden war. Der Jury gehörten an: Filippo Marchetti, Giovanni Sgambati, Eugenio Terziani, Francesco D´Arcis, und Amitore Galli. Der „Sieger“ war damals Pietro Mascagni mit seiner unwiederholbaren Meisterleistung „Cavalleria Rusticana“, UA 1890. Auf den nächsten Plätzen folgten Niccolo Spinelli mit „Labilia“, UA 1890, und Vincenzo Ferroni mit „Rudello“, UA 1890. Eine ehrenhafte Erwähnung fanden Marco Enrico Bossi mit „La Leggenda umana ossia Il Veggente“, UA 1896, und Armando Seppelli mit „Andrea di Francia“, (UA??). Eine lobende Erwähnung fanden 13 weitere Werke, darunter auch Umberto Giordano mit seinem Frühwerk „Marina“. Sein „Andrea Chenier“ findet sich heute noch auf den Spielplänen vieler bedeutender Opernhäuser! Von all den Komponisten hat nur Giordano „überlebt“!

Der dritte Bewerb fand im Jahr 1892 statt, wobei Ruggero Leoncavallo, Giovanni Bolzoni und Amitore Galli aus 60 eingereichten Partituren auswählen konnte; 14 Komponisten wurden zur Vorentscheidung eingeladen – die Sieger: Gellio Benvenuto Coronaro mit „Festa a Marina“, UA 1893, und Ernesto Boezi mit „Don Paez“, UA 1893. Eine spezielle Erwähnung erfuhren Ernesto Majani mit „Cavaliero d´amore“, UA 1893, und Filippo Brunetto mit „Il Cristo di Valaperte“, UA (??); kein Hahn kräht mehr nach diesen! Und auch die weiteren zehn Genannten kennt niemand!

Der vierte Bewerb war international ausgeschrieben, also nicht auf Italiener beschränkt. Gewonnen hat Gabriel Dupont, ein Franzose, mit „La Cabrera“, UA 1904 – ein Versimo-Werk, das bestenfalls ausgewiesenen Kennern bekannt ist, gefolgt von Lorenzo Filasi mit „Manuel Menendez“, UA 1904. Von den weiteren Teilnehmern wurden nur drei genannt. Ildebrando Pizzettis „Il Cid“ wurde nicht einmal erwähnt. Von diesem kennt man bestenfalls seinen „Mord in der Kathedrale“! Auch nicht genannt wurde Italo Montemezzi mit „Giovanni Gallurese“; von ihm ist eventuell „L´Amore Dei Tre Re“ Insidern bekannt.

Ö1 (1. 6.) und Radio Klassik (8., 11. und 13.6.) gedenken im Juni des großen Richard Strauss (160. Geburtstag, 75. Todestag!) – beide bringen „Elektra“. Richard Georg Strauss wurde am 11.Juni 1864 in München geboren. Sein Vater, Franz Joseph Strauss, war Hofmusiker – dessen Gattin Josefine stammte aus dem berühmten Haus Pschorr. Mit vier Jahren erhielt Richard seinen ersten Klavierunterricht, mit acht auch Violinunterricht – und im Alter von sechs Jahren machte er erste Kompositionsversuche. Bereits mit elf Jahren kamen der Unterricht in Theorie, Komposition und Instrumentation dazu.

Schon 1876 komponierte er einen „Festmarsch für großes Orchester“ – verlegt 1881, somit dessen op. 1 – das op. 86 , „Divertimento für kleines Orchester nach Klavierstücken von Francois Couperain“ (1941), ist sein letztes – allerdings gibt es unzählige Werke ohne Opus-Zahl, das letzte „Vier letzte Lieder“. Erstmals stand er im Jahr 1884 am Dirigentenpult. 1885 wurde er Musikdirektor in Meiningen, 1886 dritter Kapellmeister an der Hofoper in München. Im Jahr 1889 wurde er nach Weimar berufen.

Am 8. September des Jahres 1949 starb Richard Strauss in Folge einer schweren Erkrankung in seinem Haus in Garmisch. Im Übrigen verweise ich auf meine Opernvorschau für Juli 2023 – wichtige Punkte in seinem Leben, Kompositionen (vor allem die Tondichtungen) und Opern. Seine wichtigsten Opern möchte ich hier jedoch nochmals nennen: „Salome“, UA 1905 in Dresden, „Elektra“, UA 1909 in Dresden, „Der Rosenkavalier“, UA 1911 in Dresden, „Die Frau ohne Schatten“, UA 1909 in Wien, und „Arabella“, UA 1933 in Dresden.

 

 

Opernvorschau Mai 2024

 

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

4.: Leider keine Oper!!!

5.: Richard Wagner: „Lohengrin“, UA 1850 in Weimar, aus der Wiener Staatsoper, 18.00 Uhr

11.: Sergej Rachmaninow: „Aleko“, UA 1893 in Moskau + „Francesca da Rimini“, UA 1906 in Moskau, aus dem Münchner Residenztheater 2024

18.: Gaetano Donizetti: „L´elisir d´amore“, UA 1832 in Mailand; aus dem Archiv der MET - 1974

25.: Giacomo Puccini: „La Rondine“, UA 1917 in Monte Carlo; aus der Scala - 2024

 

Weitere Termine: sonntags 15:05 Uhr, donnerstags 14:05 Uhr

2.. Lotte Rysanek und Ernst Gutstein – zum 100. Geburtstag; 5.: Opernkonzert zum Puccini-Jahr aus dem Münchner Prinzregententheater - 2024; 12.: Oper aus Österreich (Volksoper und Bundesländerbühnen); 16.: Hans Pfitzner – 75. Todestag; 19.: Gabriel Bacquier – zum 100. Geburtstag; 23.: (Jacques) Fromental Halévy – zum 225. Geburtstag; 26.: Wiener Staatsopernmagazin, 

 

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

2.: Antonín Dvorák: „Armida“, UA 1904 in Prag

4.: Antonín Dvorák: „Jakobin“ UA 1889 in Prag

7.: Albéric Magnard: „ Guercoeur“, UA 1901 in Paris

9.: Albert Lortzing: „Die Himmelfahrt Jesu“, UA 1828 in Münster

11.: Otto Nicolai: „Die Heimkehr des Verbannten“, UA 1844 in Wien

14.: Étienne-Nicolas Méhul: „L´irato ou l´emporté“, UA 1801 in Paris

16.: Felix Weingartner: „Die Dorfschule“, UA 1920 in Wien

18.: Felix Humperdinck: „Hänsel und Gretel“, UA 1893 in Weimar

21.: Hans Pfitzner: „Palestrina“, UA 1917 in München

23.: Luca Marenzio: „Il Pastor Fido“, UA 1580 in Brescia (?)

25.:Jacques Fromental Halévy: „La Juive“, UA 1835 in Paris

28.: Agostino Steffani: „Niobe, Regina di Tebe“, UA 1688 in München

30.: Emilio Arrieta: „Marina“, UA 1855 in Madrid

Hans Pfitzner? Wer ist/war das? – Geboren 1869 in Moskau, gestorben 1949 in Salzburg!

Pfitzners Vater war ein Musiker aus Leipzig – und bei dessen Geburt eben in Moskau engagiert. 1872 übersiedelte die Familie nach Frankfurt/Main. Von seinem Vater erhielt er auch den ersten Musikunterricht – und bereits 1880 komponierte er seine ersten Werke. Er studierte am Frankfurter Hoch´schen Konservatorium Komposition und Klavier. Selbst unterrichtete er in den Jahren 1892 und 1893 am Koblenzer Konservatorium, bevor er als Kapellmeister ans Stadttheater in Mainz ging. 1897 wurde er Lehrer am Stern´schen Konservatorium in Berlin – und erster Kapellmeister am Berliner Theater (des Westens). In den Jahren 1907 und 1908 dirigierte er das Kaim-Orchester in München. Ab 1908 war Pfitzner in Straßburg tätig – wo er 1913 auch Professor wurde. 1919, als Straßburg (Elsass-Lothringen) französisch (Strasbourg) wurde, übersiedelte er mit seiner Familie an den Ammersee (Unterschondorf); 1930 zog die Familie nach München. Als sein Wohnhaus 1943 durch einen Bombentreffer zerstört wurde, siedelte er nach Wien; 1945 floh er schließlich nach Garmisch-Partenkirchen – in einer Flüchtlingsunterkunft kam er unter. Ab 1946 wohnte er in einem Altersheim in München. Pfitzner starb auf einer Reise in Salzburg an einem zweiten Schlaganfall. 

Er war zweimal verheiratet (Mimi Quast [Ehe 1899 - + 1926] und Mali Stoll [Ehe ab 1939]) und hatte drei Kinder aus erster Ehe (Paul [*1903], Peter [*1906] und Agnes [*1908] alle starben noch vor ihm – ein weiteres Kind starb schon im Babyalter). 

Pfitzner komponierte fünf Opern. Sein erstes Werk war “Der arme Heinrich“, UA 1895 in Mainz. Im Jahre 1901 folgte in Elberfeld/Wuppertal „Die Rose vom Liebesgarten“, 1906 „Das Christelflein“, UA in München. Sein wohl bekanntestes Werk, „Palestrina“ (zu hören am 21. Mai auf Radio Klassik! - auch Ö1 gedenkt Pfitzners am 16. d. M.) erlebte 1917 seine UA im Prinzregententheater in München. Seine letzte Oper, „Das Herz“ wurde 1931 in Berlin und München uraufgeführt. Aber er komponierte auch Schauspielmusik, Kantaten, Klavier- und Violinkonzerte, Sinfonien sowie Streichquartette.

Nebenbei war er schriftstellerisch und politisch (darauf einzugehen wäre zu kompliziert – und hat mit Musik nicht viel zu tun!) tätig. Berühmte Schüler von ihm waren Otto Klemperer (Dirigent, 1885 - 1973), Heinrich Böll (Schriftsteller, 1890 - 1947), Charles Münch (Dirigent, 1891 - 1968), Carl Orff (Komponist, 1895 - 1982) sowie Heinrich Sutermeister (Komponist, 1910 - 1995).

2024 kann als Puccini-Jahr gelten, denn Ende November starb der große Maestro in Brüssel – an/mit Kehlkopfkrebs. Somit gedenken wir des 100. Todestages von Giacomo Puccini. Im Mai 1983 war ich auf den Spuren von Giacomo Puccini unterwegs – in Lucca, in Viareggio, in Torre del Lago (Puccini) ……. Und zum Abschluss dieses „Trips“ besuchte ich im venezianischen „Gran Teatro La Fenice“ seine eigentlich für Wien geschaffene Oper „La Rondine“ (Die Schwalbe). Diese erlebte 1917 in Monte Carlo ihre Uraufführung – denn in Wien (und in Österreich) durfte ein lebender „feindlicher“ Komponist (und Italien war damals „Feind“) nicht aufgeführt werden. Da erging es Donizetti schon besser – denn der war schon tot (+1848) und durfte deshalb in Wien „gegeben“ werden.

Antonin Dvorak, wurde 1841 in Nelzahozeves geboren und starb 1904 in Prag – also vor 120 Jahren – deshalb auch zu Beginn des Monats zwei Opern von ihm in Radio Klassik. Seine wohl bekannteste Oper „Rusalka“, UA 1901 in Prag, brachte Radio Klassik Ende April. Einige weitere Opern von ihm: „Alfred der Große“, UA 1937/38 (komponiert 1870), „Der König und der Köhler“, UA 1929 in Prag (komponiert 1871), „Die Dickköpfe“, UA 1881 (komponiert 1874), „Vanda“, UA 1876 in Prag (komponiert 1875), „Der Bauer, ein Schelm“, UA 1878 in Prag, „Demetrius“, UA 1882 in Prag, „Die Teufelskäthe“, UA 1899 in Prag.

Besonders empfehlen möchte ich in diesem Monat zwei ausgefallene, so gut wie nie zu hörende Opern: „Die Heimkehr des Verbannten“ von Otto Nicolai – die „Urfassung“ davon, „Mariana“, erlebte ihre Uraufführung 1841 in Mailand (spielt an einem europäischen Herzogshof im 17. Jhdt.). Die zweite Oper ist „Marina“ (spielt in Spanien , Mitte des 19. Jhdts) von Emilio Arrieta; viel dramatischer klingt allerdings eine andere Oper von diesem: „Die Eroberung von Granada“, UA 1850 in Mailand!