Dr. Georg Halper

Jus, Opern

Nach der Matura Jus-Studium (Doktorat und 1978 nachgereichter Magister) und Gerichtspraxis.

Vom 1. 5. 1977 bis 30. 9. 2014 im Landesdienst (Steiermärkische Landesregierung), seit 1. 10. 2014 im Unruhestand.

Opernsammlung von ca. 500 Gesamtaufnahmen verschiedener Opern (Hauptgebiet Italien von Vaccaj bis Zandonai und Frankreich) - insgesamt ca. 800 Gesamtaufnahmen; ca. 50 Gesamtaufnahmen von verschiedenen Operetten (von manchen mehrere).

Die Liste der Opernkomponisten wurde von Halper erstellt und überprüft.

Veröffentlichungen

Artikel in der Zeitschrift der Grazer Opernfreunde über Filippo Marchetti und Giacomo Puccini.

Vorträge

u. a. bei der Societá Dante Alighieri, den Grazer Opernfreunden, dem Absolventenverein "alumni" der Grazer Universität, dem Kulturverein Graz-Straßgang, dem Seniorenbund Graz-Geidorf, dem Odilien-Blinden-Institut, dem Aktiven Lebens Abend, Bad Ischl-Kaiservilla.

Hobbies

Opernraritäten, Gartenarbeit, Hund (Spaniel), Markensammlung, Ausstellungsbesuche, Reisen (vor allem Italien, speziell Venedig), Treffen mit Freunden.

Mitarbeit als ehrenamtliches Mitglied des Editorial Boards

 

1… Präsentation der wichtigsten Komponisten und ihrer Opern

2...Opernprogramm von drei Monaten:

Opern Juni 2023

Opernliebhabern besonders zu empfehlen: Verdis "I Lombardi alla prima Crociata", "Don Carlos" und "Simon Boccanegra", die "Zwillinge" von Mascagni und Leoncavallo, Giordanos "Andrea Chenier", Saverio Mercadantes "Emma d´Antiochia", Pacinis "Carlo di Borgogna" , Tschaikowskys "Die Zauberin" ; gespannt kann man sein auf spannt bin ich auf Spohrs "Jessonda".

Ö 1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

3.: Alban Berg: „Lulu“, UA 1937 in Zürich (aus dem Theater/Wien – Museumquartier - Mai 2023)

10.: Giuseppe Verdi: „I Lombardi alla prima Crociata“, UA 1843 in Mailand (aus Prinzregententheater)

17.: Richard Wagner: „Der fliegende Holländer“, UA 1843 in Dresden (aus der Met – Juni 2023)

24.: Pietro Mascagni: „Cavalleria Rusticana“, UA  1890 in Rom (live aus der Wr. Staatsoper) 19:00 Uhr

        Ruggiero Leoncavallo: „Pagliacci“, UA 1892 in Mailand (live aus der Wr. Staatsoper)

Weitere Termine (sonntags 15:05, dienstags 10:05, donnerstags 14:05)

1.: Lieder; 4.: Roberto Alagna – 60. Geburtstag; 6.: Aase Nordmo-Lövberg u. Walter Kreppel – 100. Geburtstag, 8.: G. F. Händel: „Salomon“ (Oratorium – 20:15), 

11.: Giordanos „Fedora“ – Roberto Alagna; 13.: Arleen Augér – 30. Todestag; 15.: Alt-Stimmen: Sigrid Onégin, Clara Butt,  Nathalie Stutzman, 18.: Oper aus Österreich – Volksoper und Bundesländer,

20.: Eva Marton – 80. Geburtstag, 22.: Claudia Abbado an der Mailänder Scala; 25.: Wiener. Staatsopernmagazin; 27.: Singende Intendant/innen mit R. Strauss, R. Wagner u. a; 29.: Boris Christoff – 30. Todestag und Fjodor Schaljapin – 150 Geburtstag

Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils 20:00 Uhr

1.: Carl Zeller: „Der Vogelhändler“, UA 1891 in Wien

3.: Giuseppe Verdi: „Don Carlos“, UA 1867 in Paris

6.: Siegfried Wagner: „Rainulf“, UA 1922 ?????

8.: Umberto Giordano: „Andrea Chenier“, UA 1896 in Mailand

10.: Jean-Baptiste Lully: „Roland“, UA 1685 in Versailles

13.: Saverio Mercadante: „Emma d´Antiochia“, UA 1834 in Venedig

15.: Joseph Haydn: „L´incontro improviso“, UA 1775 in Esterhazy

17.: Peter I. Tschaikowsky: „Die Zauberin“, UA 1887 in St. Petersburg

20.: Giovanni Pacini: „Carlo di Borgogna“, UA 1835 in Venedig

22.: Wolfgang A. Mozart: „Die Zauberflöte“, UA 1791 in Wien

24.: Richard Wagner: „Die Meistersinger von Nürnberg“, UA 1868 in München

27.: Louis Spohr: „Jessonda“, UA 1823 in Kassel

29.: Giuseppe Verdi: „Simon Boccanegra“, UA 1857 in Venedig

Pietro Mascagni und Ruggiero Leoncavallo sind sogenannte „Ein-Opern-Komponisten“ – und in den Opernhäusern werden immer diese beiden auch an der Wiener Staatsoper vorgesehenen im „Doppelpack“ aufgeführt. Aber forscht man ein wenig, kann man feststellen, dass Mascagni 14 weitere Opern komponiert hat, darunter „L´ Amico Fritz“, UA 1891 in Rom, und „Iris“, UA 1898 in Rom, aus denen man manchmal einen kurzen Ausschnitt hören kann. Aber auch Leoncavallo hat 10 Opern komponiert, darunter eine „La Boheme“, UA 1897 in Venedig – wobei er sein eigener Librettist war (auf den Bühnen kann man nur jene von Giacomo Puccini erleben) und „Gli Zingari“, UA 1912 in London. Und dabei gäbe es zwei interessante Paarungen: An einem Abend „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni und Domenico Monleone (jene von Monleone hatte ihre UA 1907 in Amsterdam) – am nächsten Abend zwei Opern von Ruggiero Leoncavallo:  „Pagliacci“ und „Gli Zingari“, ein sehr „feuriges“ Drama! Übrigens gibt es von den „Zingari“ eine Aufnahme aus dem Jahr 1975 und zwei neuere: 2019 und 2022.

Saverio Mercadante wurde 1795 in Altamura nahe Bari geboren. Er studierte Flöte, Violine und Komposition am Konservatorium in Neapel (Collegio della Pietà dei Turchini). Der damalige Direktor der Konservatoriums war Niccolo Zingarelli (1752 – 1837); dessen bekannteste Oper ist „Giulietta e Romeo“ mit UA 1786 in Mailand. Rossini soll zu Zingarelli gesagt haben: „Der junge Schüler Mercadante beginnt dort, wo wir aufgehört haben!“ Mit seiner Kantate „L´unione delle belle arti“ erreichte er seinen ersten großen Erfolg. Er komponierte Symphonien, Konzerte für Flöte, aber auch für Orchester, in weiterer Folge fast nur mehr Opern, rund 60 an der Zahl.

Er „arbeitete“ ab 1820 in Wien, Madrid, Cadiz, Lissabon, Paris und anderen Städten – und kehrte 1831 nach Italien zurück. Hier wurde er 1833 zum Kapellmeister der Kathedrale von Novara ernannt. 1840 folgte er Zingarelli als Direktor des königlichen Konservatoriums in Neapel nach. Ab 1861 erblindete er langsam, 1863 war er gänzlich erblindet - und starb 1870 in Neapel.

Auch nach seinem Tod hielt sein Ruhm noch einige Zeit an; ab ca. 1880 verschwanden seine Opern von der Bildfläche. Erst seit 1970 begann eine Mercadante-Renaissance, vor allem bei Festivals wie dem in Martina Franca („Valle d´Itria“), Wexford oder „Rossini in Wildbad“.

Es ist schade, dass Mercadante fast allen unbekannt ist – steht er doch auf einer Linie mit Bellini und Donizetti. Es lohnt sich, die vorhandenen Aufnahmen in der Reihenfolge der Uraufführung anzuhören:! „Caritea, regina di Spagna“ (UA 1826 in Venedig), „Don Chisciotte alle nozze di Gamaccio (UA 1830 in Cadiz), „Francesca da Rimini“ (komponiert 1831, UA ??), „Zaira“ (UA 1831 in Neapel), „Emma d´Antiochia“ (UA 1834 in Venedig), „I due Figaro“ (UA 1835 in Madrid), „I Briganti“ (UA 1836 in Turin), „Il Giuramento“ (UA 1837 in Mailand), „Elena da Feltre“ (UA 1839 in Neapel), „Il Bravo“ (UA 1839 in Mailand), „La Vestale“ (UA 1840 in Neapel), „Il Proscritto“ (UA 1842 in Neapel), „Il Reggente“ (UA 1843 in Turin), „Orazi e Curiazi“ (UA 1846 in Neapel), „Pelagio“ (UA 1857 in Neapel), „Virginia“ (UA 1866 in Neapel). Von „Maria Stuarda, regina di Scozia (UA 1821 in Bologna) und „I Normanni a Parigi (UA 1832 in Turin) gibt es nur „Highlights“.

Siegfried Wagner wurde 1869 in Tribschen/Schweiz geboren – als 3. Kind von Richard Wagner und Cosima (damals noch Freifrau von Bülow); er wurde erst nach 14 Monaten getauft – um den Namen Wagner erhalten zu können. Seine Lehrer waren Engelbert Humperdinck und Julius Kniese. Er komponierte u. a. eine Symphonische Dichtung, vor allem aber 17 Opern – nicht alle vollendet; immer als sein eigener Librettist – wer kennt auch nur einen Bruchteil davon? Und sein Name ist auch eng mit den Bayreuther Festspielen verbunden. Wagner starb 1930 in Bayreuth.

Giuseppe Verdi wurde vor 210 Jahren geboren – offenbar werden in diversen Opernhäusern aus diesem Grunde auch selten aufgeführte Opern von ihm auf den Spielplan gesetzt. Im Mai präsentierte man uns seine „I Vespri Siciliani“ aus der Mailänder Scala. Jetzt im Juni gönnt man uns seine „I Lombardi alla prima Crociata“ aus dem Prinzregententheater in München. Die eindrucksvollste Melodie „verwertete“ Verdi nochmals in seinem „Jerusalem“ – ein Chor, der an den „Gefangenenchor“ in „Nabucco“ erinnert. Und zum „Drüberstreuen“ sendete Radio Klassik im Mai den „Don Carlo“ und den „Attila“ – und im Juni erwartet uns ein weiterer „Don Carlos“ und sein „Simon Boccanegra“ (1. Doge von Genua ), seine 2. Dogenoper nach „I due Foscari“ (Francesco Foscari war der 65. Doge von Venedig).

 

Opern Mai 2023

Ö1 

(91,2 MHz) Beginn im Regelfall: 19:30 Uhr 

1.: Robert Schumann: „Szenen aus Goethes Faust“, UA 1859 in Leipzig (privat), bzw. 1862 in Köln 

6.: Kabarett (Salzburger Stier) – leider keine Oper!!!! 

13.: Miesczyslaw Weinberg: „Der Idiot“, UA 1991 in Moskau, (aus dem Theater a. d. Wien 2023) 

18.: Georg Friedrich Händel: „Israel in Egypt“ (Oratorium), UA 1739 in London (Freiburg i. B., 2022) 

20.: Giuseppe Verdi: „I Vespri sicliani“, UA 1855 in Paris (Scala Jänner 2023) 

27.: Francis Poulenc: „Dialogues des Carmélites“, UA 1957 in Mailand (Wr. Staatsoper – live 19:00!!) 

Weitere Termine 

Beginn im Regelfall: So.: 15:05 Uhr, Di.: 10:05 Uhr, Do. 14:05 Uhr 

2.: Eugen Scribes „Le bal Masqué“ (Verdi, Mercadante, Auber), 

4.: Miltiades Caridis – 100. Geburtstag; 

7.: Operetten, die es nur auf Schallplatten gibt; 

9.: Doris Soffel/Mezzo – 75. Geburtstag; 

11.: Otto Edelmann – 20. Todestag; 

14.: 10 Jahre Linzer Musiktheater; 

16.: Alexander Rahbari - 75. Geburtstag; 

21.: Oper aus Österreich – Volksoper und Bundesländer; 

23.: Teresa Stratas – 85. Geburtstag; 25.: Virgina Zeani; (+ im März); 

28.: Wiener Staatsopernmagazin; 

30.: „Jeanne d´Arc“ in der Oper. 

Radio Klassik Stephansdom

(94,2 MHz) Beginn jeweils 20:00 Uhr 

2.: Johann Strauss: „Das Apfelfest“, UA 1894 in Wien (auch unter „Jabuka“ bekannt) 

4.: Giovanni Pacini: „Saffo“, UA 1840 in Neapel 

6.: Giuseppe Verdi: „Don Carlo“, UA 1867 in Paris 

9.: Christoph Willibald Gluck: „ Iphigénie en Tauride, UA 1774 in Paris 

11.: Johann Christoph Vogel: „ La Toision d´Or“, UA 1786 in Paris (ein „Medea“-Stoff) 

13.:Wolfgang A. Mozart: „Die verstellte Gärtnerin“, UA 1775 in München („La Finta Giardiniera“) 

16.: Gioacchino Rossini: „Aureliano in Palmira“, UA 1813 in Mailand 

18.: Johann Friedrich Reichhardt: „ Die Geisterinsel“, UA 1798 in Berlin 

20.: Peter I. Tschaikowsky: „Jolanta“, UA 1892 in St. Petersburg 

23.: Luigi Cherubini: „Les Albencérages“, UA 1813 in Paris 

25.: Johann Adolf Hasse: „Marc´Antonio e Cleopatra“, UA 1725 in Neapel 

27.: Heinrich Marschner: „Hans Heiling“, UA 1833 in Berlin 

30.: Giuseppe Verdi: „Attila“, UA 1846 in Venedig 

Giovanni Pacini wurde 1796 in Catania geboren. Sein erster Musiklehrer war sein Vater, aus der Toskana stammend, ein Buffo-Bass. Er studierte am Konservatorium in Bologna Gesang bei Luigi Marchesi und Kontrapunkt bei Stanislao Mattei; dann wechselte er nach Venedig zu Bonaventura Furlanetto. Er komponierte 35 Oratorien und Messen, Kantaten – und eine ganze Reihe von großartigen Opern. Seine erste Oper „Annetta e Lucindo“ erlebte bereits im Jahr 1813 ihre Uraufführung in Mailand. Es folgten dann u. a.: „Temistocle“ (1823), „Cesare in Egitto“ (1821), „Alessandro nell´Indie“ (1824)*, „L´ultimo giorno di Pompei“ (1825)*, „Il contestabile di Chester“ (1829), „Don Giovanni Tenorio o Il convitato di pietra“ (1832)* und „Ivanhoe“ (1832), „Carlo di Borgogna“ (1835)*, „Saffo“ (1841)*, „Maria, regina d´Inghilterra“ (1843)*, „Medea“ (1843), „La regina di Cipro“ (1846), „Allan Cameron“ (1848), „Berta (1867), und „Niccolò de´ Lapi“ (1873). 

Aber er hat auch musiktheoretische Werke und eine Autobiographie verfasst. Im Jahr 1867 verstarb er in Pescia. Leider gibt es nur ganz wenige Aufnahmen von diesen Werken. Wenn man sich die „Mühe“ macht, in diese wenigen Opern – die mit * gekennzeichneten Opern habe ich gehört - „hinein“ zu hören, wird man bemerken, dass die Musik großartig ist und der von Mercadanate, Rossini, Donizetti und Bellini um nichts nachsteht! 

Heinrich August Marschner wurde 1795 in Zittau als Sohn eines Handwerkers geboren. Er war sehr musikalisch und begann unter den Fittichen des Thomaskantors Johann Gottfried Schicht zu komponieren. Nach Beendigung des Studiums wurde er Musiklehrer in Preßburg. Er komponierte Schauspielmusik, vor allem aber Opern, an die 20 an der Zahl. Die meisten seiner Opern sind heute unbekannt: Wer kennt „Der Holzdieb“, UA 1825 in Dresden, „Der Templer und die Jüdin“, UA 1829 in Leipzig? -Überlebt haben eigentlich nur „Der Vampyr“, UA 1828 in Leipzig, und „Hans Heiling“, UA 1833 in Berlin – sein bedeutendstes Werk. Zu seiner Zeit war er eine Zeitlang sehr erfolgreich; Giacomo Meyerbeer und Richard Wagner ließen aber seinen „Stern“ schnell verblassen. In seinen letzten Lebensjahren wurden seine Erwartungen immer wieder enttäuscht: Er wurde nicht der Nachfolger Spontinis an der Hofoper in Berlin, hatte auch in Paris keinen Erfolg – und starb 1861 in Hannover. 

„Le Bal masqué“ nach Eugéne Scribe. Dieser Stoff war die Grundlage für drei Opern – nämlich jenen von Daniel Francois Esprit Auber (1782 – 1871), Saverio Mercadante (1795 – 1870) und Giuseppe Verdi (1813 – 1901). Verdis „Ein Maskenball“ ist den meisten von uns bekannt. Aber wer kennt jene beiden anderen Opern von Auber und Mercadante? 

Die älteste der drei Opern ist jene von Auber: „Gustave III. ou La Bal masqué“ (Gustav III oder Der Maskenball), UA 1833 in Paris. Dann folgte Mercadantes „“Il Reggente“ (Der Regent), UA 1843 in Turin. Zuletzt komponierte Verdi „Amelia ossia Un Ballo in Maschera“ (Amelia oder Ein Maskenball), UA 1859 in Rom. Allein Verdis „Ein Maskenball“ (eine Fassung heißt auch Gustav III.) hat sich durchgesetzt und wird auch heute noch in den verschiedenen Opernhäusern der Welt gebracht. 

Die Hauptpersonen sind bei Auber Gustav III., König von Schweden; Graf Ankarström, sein Vertrauter; und Melanie, dessen Gattin. Bei Mercadante ist die Hauptperson Graf Murray, Regent von Schottland; Hamilton, erster Minister und sein Freund; sowie Amelia, dessen Gattin. Bei Verdi ist es Richard, Graf von Warwick, Gouverneur von Boston; Rene, ein kreolischer Offizier, sein Vertrauter; sowie Amelia, dessen Gattin. Ursprünglich war es bei Verdi auch König Gustav III. von Schweden. Aber die Zensur erlaubte es nicht, dass ein „gekröntes Haupt“, also ein König, auf der Bühne ermordet wird. Heute wird im Regelfall wieder die ursprünglich von Verdi geplante Fassung auf die Opernbühnen gebracht. 

Verschwörer, Page (immer Oscar), Wahrsagerin und weitere Personen vervollständigen die „Besetzung“. Interessant ist es, diese drei Opern in der Reihenfolge der Uraufführungen zu hören. Obwohl keine 30 Jahre dazwischen liegen, klingt doch Aubers „Gustav III.“ älter als die beiden nachfolgenden. 

Von Giuseppe Verdi (1813 – 1901) können wir im Mai 3 Opern zur Gänze hören: „Attila“ wurde für Venedig komponiert Diese Oper spielt in Aquilea und Umgebung, aber auch in Rom – im Jahr 425. „Attlias Thron“ steht ja auf der Insel Torcello – und ist ein beliebtes Fotoobjekt. Die beiden anderen Opern wurden ursprünglich für Paris geschrieben: Mit der Komposition für „Les Vepres Siciliennes“, angesiedelt Palermo im Jahr 1282, begann er 1854; mit der für seinen „Don Carlos“ – Schauplätze sind Fontainebleau und Spanien im Jahr 1560 - 1866. Da gab es natürlich auch die Umänderungen für die italienischen Fassungen der „I Vespri siciliani“ im Jahr 1855, und jene für den italienischen „Don Carlo“ 1867, die wir zu hören bekommen werden – und die allgemein üblich geworden sind. Die 5-aktige Version mit dem Fontainebleau-Akt gibt es nur in der französischen Version. Leider wird heuer in Ö1 weder am 1. Mai, noch am Christi-Himmelfahrtstag (18.), noch am Pfingstmontag (29.) Operettenmusik gebracht. An diesen Tagen gibt es von 15:05 – 16:55 „Opus – das Musikkolloquium“: „Walter Deutsch – ein Leben für die Volksmusik“ (1.), „Ernst von Siemens-Musikstiftung“ (18.) und „“Heltau und Schwarzkopf“ (29.). 

 

Opern April 2023

Ö1 

(91,2 MHz) Beginn im Regelfall: 19:30 Uhr 

1.: Giuseppe Verdi: „Il Trovatore“, UA 1853 in Rom; aus Barcelona (Teatro Liceu - 2022) 

8.: Gaetano Donizetti: „La Favorita“, UA 1840 in Paris (Met 1978) 

15.: Richard Wagner: „Tannhäuser“, UA 1845 in Dresden (Opernfestspiele Salzburg 2023) 

22.: Amboise Thomas: „Hamlet“, UA 1868 in Paris (Festival Occitanie, Montpellier 2022) 

29.: Vincenzo Bellini: „La Sonnambula“, UA 1831 in Mailand 

Weitere Termine 

Beginn im Regelfall: So. 15:05 Uhr, Di. 10:05 Uhr, Do. 15:05 Uhr 

2.: Montserrat Caballé – 90. Geburtstag; 

4.: Segej Rachmaninoff – 150. Geburtstag, 

6.: geistl. Musik von Donizetti, 

9.: Leo Fall – 150. Geburtstag 

11.: Hans Richter – 180. Geburtstag, 

13.: Julius Patzak – 125. Geburtstag, 

16.: Oper aus Österreich – Volksoper und Bundesländer 

18.: Gianni Raimondi – 100. Geburtstag 

20.: John Eliot Gardiner – 80. Geburtstag, 

23.: Wiener Staatsopernmagazin, 

25.: Runde Geburtstage von Sopranistinnen, 

27.: Schmachten und Wüten in der Oper, 

30.: Jazztag – Oper: Ragtime und Jazz 

Radio Klassik Stephansdom

(94,2 MHz) Beginn jeweils 20:00 Uhr 

1.: Sergej Rachmaninow: „Francesca da Rimini“, UA 1906 in Moskau 

4.: Richard Wagner: „Parsifal“ (1. + 2. Aufzug), UA 1882 in Bayreuth 

6.: Richard Wagner: „Parsifal“ (3. Aufzug) 

8.: Karsamstag – keine Oper! 

11.: Vincenzo Bellini: „Norma“, UA 1831 in Mailand 

13.: Giuseppe Verdi: „Otello“, UA 1887 in Mailand 

15.: Richard Strauss: „Der Rosenkavalier“, UA 1911 in Dresden 18.: Claudio Monteverdi: „ L´Incoronazione di Poppea“, UA 1642 in Venedig 

20.:Wolfgang Amadeus Mozart: „Idomeneo“, UA 1781 in München 

22.: Giuseppe Verdi: „Falstaff“, UA 1893 in Mailand 

25.: Isaac Albéniz: „Pepita Jiménez“, UA 1896 in Barcelona 

27.: Gilbert & Sullivan: „Princess Ida“, UA 1883 in London 

29.: Jacques Offenbach: „Les Contes d´Hoffmann“, UA 1881 in Paris 

Isaac Albéniz wurde 1860 in Camprodon, Girona, geboren. Ein Wunderkind: 1864, also bereits im Alter von 4 Jahren, gab er sein erstes Konzert. Da es ihm offenbar daheim nicht gefiel, brannte er immer wieder durch und finanzierte sich diese „Ausflüge“ durch Konzerte. Bereits im Alter von zwölf Jahren setzte er sich als blinder Passagier nach Puerto Rico ab. Weitere Stationen waren Buenos Aires, Kuba und New York. Er studierte u. a. in Paris, Madrid und Brüssel. 1874 kam er ans Konservatorium in Leipzig. Vor allem mit seinem Klavierspiel konnte er überzeugen – und er studierte ab 1880 auch bei Franz Liszt. Die Jahre, von 1883 bis 1885, studierte er in Barcelona, dann anderen Landesteilen Spaniens. Von 1890 bis 1893 lebte er in London. Zwischen 1893 und 1902 war er wieder in Spanien. Die Zeit danach bis zu seinem Tod im Jahr 1909, eine Nierenkrankheit war die Todesursache, in Cambo-les-Bains, Departement Pyrénées-Atlantiques, verbrachte er in Frankreich. Begraben wurde er danach in Barcelona. 

Bekannt wurde Albéniz vor allem durch seine Klavierwerke. Sein berühmtestes Werk ist „Iberia“ – ein umfangreicher Klavierzyklus, bestehend aus vier „Bänden“ mit je drei Stücken. Seine „Suite espanola“ und „Cantos de Espana“ werden häufig gespielt. Er komponierte aber auch etliche Zarzuelas. 

Seine Opern hingegen, in englischer Sprache (auf englischsprachige Libretti) komponiert, sind eher unbekannt: „Der magische Opal“, UA 1893 in London, „Merlin“, UA 1898, dreiaktig, in Barcelona; in anderen Fachbüchern UA 1905 in Brüssel), „Henry Clifford“ UA 1895, dreiaktig, in Barcelona (komponiert von 1893 – 1895) , und die zweiaktige Lyrische Komödie „Pepita Jiménez“, UA 1896 in Barcelona (komponiert 1895). „Lancelot“ blieb unvollendet. Eigentlich wollte Albéniz ja eine „King Arthur“-Trilogie komponieren: 1. „Merlin“, 2. „Launcelot“ dreiaktig, und. „Guenevere“, vieraktig, allerdings nur projektiert ….. Isaac Albéniz zählt neben Manuel de Falla („La Vida Breve“) und Enrique Granados („Goyescas“ und „Maria del Carmen“) zu den größten spanischen Komponisten. Aber auch Emilio Arrieta („La Conquista di Granata“ und „Marina“), Tomas Breton („La Dolores“), Ruperto Chiapi („Margherita la tornera“) und Amadeu Vives („Dona Francisquita“) dürfen nicht unerwähnt bleiben. 

Jacques Offenbach wurde in 1819 in Köln geboren. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Frankreich, wo er 1880 in Paris starb. Wir alle kennen ihn als Operettenkomponisten. Aber er hat auch zwei Opern komponiert: „Die Rheinnixen“ (UA 1864 in Wien), und „Hoffmanns Erzählungen“ (UA 1881 in Paris). Mit „Les Contes d´Hoffmann“ hatte er großen Erfolg – leider erst posthum. Wer kennt nicht das „Lied vom Klein-Zack“, die Arie der Puppe Olympia, den Gesang der Antonia, den Gesang der Giulietta – mit der „Barcarole“. Ein einziges Stück aus „Die Rheinnixen“ überlebte: Eben diese „Barcarole“. 

Ambroise Thomas wurde 1811 in Metz als letztes von 4 Kindern – beide Eltern waren Musiklehrer - geboren. Ab 1828 studierte er am Konservatorium in Paris. Als Gewinner des „Prix de Rome“ 1832 verbrachte er drei Jahre in Italien. Danach lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1896 als Opernkomponist in Paris – und ab 1871 leitete er als Nachfolger von Daniel Francoise Esprit Auber das Pariser Konservatorium; er war auch Kommandeur der Ehrenlegion. 

Sein Werk umfasst ein Ballett, zwei Kantaten (darunter seine „Prix de Rome“-Komposition „Hermann und Kerry“), ein Requiem, kammermusikalische Werke, Motetten, Männerquartette, Kanzonen und nicht weniger als 19 Opern! In unseren Landen kennt man am ehesten „Mignon“ nach Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, UA 1866 in Paris. In diesem Monat kann man seinen „Hamlet“, UA 1868 in Paris, kennenlernen. Insidern sind noch „Un Songe d´une nuit d´été“, UA 1850 in Paris, „La Cour de Célimène“, UA 1855 in Paris, und „Francoise de Rimini“, UA 1882 in Paris, bekannt. 

Vincenzo Bellini wurde 1801 in Catania geboren – und starb 1835 nur 34-jährig in Puteaux bei Paris. Er komponierte zehn Opern. Von „Ernani“ gibt es nur ein Fragment. Interessant ist es, alle seine Opern in der Reihenfolge der Uraufführungen, beginnend mit „Adelson und Salvini“ bis zu seinen „I Puritani“, zu hören – da merkt man die Entwicklung! Wäre da noch eine Steigerung möglich gewesen?