PROTEST NUTZLOS#

Kirche
St. Florian

Inmitten der Wiedner Hauptstraße, in Wien Margareten erhob sich der im Jahr 1725 errichtete Barockbau St. Florian, noch besser bekannt als Rauchfangkehrer Kirche, da hier stets die Umzüge der Schornsteinfeger stattfanden und deren Patronats Kirche war.. An dieser Stelle stand 1709 bereits eine Marien Kapelle.

Bis 1783 war St. Florian eine Filiale von St. Stephan bis sie selbst zur Pfarrkirche aufstieg.

Kaiser Josef II., spielte schon 1787 mit dem Gedanken die Kirche abbrechen zu lassen. Doch da kannte er seine Untertanen nicht gut genug Empörter Widerstand war die Folge und somit blieb ihnen die Kirche erhalten, die 1900 einer Restauration unterzogen wurde.

Der alte Pfarrhof mit dem schönen großen Garten ragte der Gemeinde viel zu weit in die Hauptstraße und wurde bereits 1935 abgetragen.

Das 1820 angefügte Sakristei Gebäude wurde ebenfalls 1965 zum Abbruch freigegeben.

Da der Verkehr im Zunehmen war wurde die Rauchfangkehrer Kirche zum Hindernis und musste weg.

Zu dieser Zeit hat die Gemeinde Wien geradezu die Zerstörungswut ergriffen, denn so mancher schöner historischer Bau wurde ganz einfach hinweggefegt. (Unter St. Veiter Pfarrkirche, das Geyling Haus , Cafe Goethe in der Mariahilfer Straße, die Stadtbahnstation Meidling, die Proteste waren heftig, trotzdem vergeblich.)

Eine Bürgerinitiative wurde für den Erhalt der Barockkirche. gebildet die 13.000 Unterschriften sammeln konnten.

Doch die Gemeinde Wien hielt an ihrem Vorhaben fest, die Unterschriften wurden ganz einfach ignoriert, setzten sich wie in einer Diktatur darüber hinweg und begannen im Jahr 1965 mit den Abbrucharbeiten. So wurde eine Kirche dem Verkehr geopfert, denn die Straßenbahn sollte in Zukunft unterirdisch geführt werden. Das war nicht nur bei dieser Straßenbahnlinie, sämtliches wurde ab nun in den Untergrund verbannt. Ob die Menschen damit einverstanden waren oder nicht war ihnen gleichgültig. Die Menschen hatten ab nun keine Aussicht auf Geschäfte und anderen Sehenswürdigkeiten, mussten im ewigen Dunkel dahin sausen, wichtig der Transport von Menschen ging rasch vonstatten. Durch die Verbindungen in die Außenbezirke wurden ab nun ein sehr gemischtes Publikum in den vornehmen ersten Bezirk gespült und damit wurde dieser entwertet.

In unmittelbaren Nähe wurde bereits an der neuen Kirche gearbeitet, was da langsam zum Vorschein kam spottete jeder Beschreibung. Der Kobel der eine Kirche sein sollte, wurde als „Garage Gottes“ verhöhnt, und die Karikaturisten hatten ein neues Objekt über das sie herziehen konnten.

Der Wettbewerb für ein neues Wahrzeichen in der Mitte der Wiedner Hauptstraße wurde weitgehend boykottiert, daher wurde darauf verzichtet.

Das Sündenregister ohne Ende reicht bis heute, denn noch immer werden wunderschöne Schätze der Vergangenheit grundlos vernichtet und durch „Scheußlichkeiten“ ersetzt.

Quellen: Themen über Verluste, Bildsammlung: Graupp

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https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/PROTEST_NUTZLOS

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