DR. LUDWIG CSATARY#

SanRat
Dr. Ludwig Csatary

Dr. Ludwig Csatary Edler von Csatar. Mitglied des ungarischen Landes-Sanitätsrates, Oberinspektor und Chef des Sanitäts-Dienstes der k. ung. Staatsbahnen, Dozent der gerichtlichen Medizin an der Universität in Budapest, Ritter der k. u. k. österr. Ordens der Eisernen Krone, des k. belgischen Leopoldsordens, des Sachsen Ernestinischen Hausordens, Comthur des k. türkischen Medjidiéordens, Ehrenmitglied der Wiener freiwilligen Rettungsgesellschaft und der Soc été Francaise d'Hygiéne, Mitglied zahlreicher in- und ausländischer gelehrten Gesellschaften, wurde im Jahr 1832 zu Großwardein in Ungarn geboren, absolvierte die medizinischen Studien an der Wiener Universität, wo er im Jahr 1855 zum Doktor und Magister der gesamten Heilkunde promoviert wurde.

Ab dem Jahr 1857 1868 wirkte er als Gerichtsarzt und Physikus und befasste sich ausschließlich mit Staatsarzneikunde. Im Jahr 1868 wurde Dr. Csatary zum Landes-Sanitätsrat durch Seine Majestät ernannt und vom Sanitätsrat Ungarns im gleichen Jahr zum Sekretär gewählt; als solcher fungiert er nun höchst verdienstvoll seit 25 Jahren. Der größte Teil der hygienischen Institutionen dieser Epoche verdankt seiner Initiative ihre Entstehung: er beauftragte die Schaffung des Sanitätsgesetzes, die Errichtung der Hebammenschulen, die Anstellung der ministeriellen Inspektoren und der Polizeiärzte; das Gesetz über die öffentliche Gesundheitspflege. Er vertrat die ungarische Regierung und den Landes-Sanitätsrat auf den meisten hygienischen und medizinischen internationalen Kongressen,und Ausstellungen wegen seiner Vielfalt an Sprachkenntnissen in hohem Masse befähigten, so in Paris, Brüssel, London, Amsterdam, Berlin, welche ihn zu ihrem Ehrenpräsidenten wählten und in welchen er zahlreiche und ausgezeichnete Vorträge hielt. Sein Werk: „Über die Hygiene des Eisenbahnwesens“ wurde von Ihrer Majestät der Kaiserin von Deutschland im Jahr 1890 huldvoll angenommen und dem zelebren Verfasser wurde der Allerhöchste Dank und die auszeichnende Anerkennung ausgedrückt.

In Berlin zeichnete ihn die verewigte Kaiserin Augusta durch Überreichung einer kostbaren Nadel und einer goldenen Medaille aus.

Dr. Csatary wurde für den nach seinen Angaben konstruierten Eisenbahn-Rettungswagen nach dem Urteil der Professoren Billroth, Langenbeck und Esmarch die höchste Auszeichnung zu teil.

Csatary ist ist Verfasser eines Werkes über „Gerichtliche Medizin“ und „Medizinische Polizei“ in ungarischer Sprache, dann einer großen Anzahl wissenschaftlicher und auch politischer Zeitungsartikel in ungarischer, deutscher und französischer Sprache.

Ein Hinweis, dass Csatary in den Jahren 1848 und 1849 in de ungarischen Honvedarmee, zuletzt als Hauptmann, dann vom Jahr 1849 bis 1852 in der türkischen Armee als Adjutant-Major diente, mehrere Feldzüge als Combattant mitmachte und mit kaiserlicher Amnestie zurückgekehrt, seine medizinischen Studien fortsetzte und beendete.

Dr. Csatary war Mitglied der Deputation, welche jüngst Sr. Majestät die Bitte unterbreitete, das Protektorat über die im Jahr 1894 in Budapest stattfindende hygienische und demographische Ausstellung zu übernehmen. Auch bei diesem Anlass zeihnete der Monarch den gefeierten Gelehrten und Praktiker durch huldreiche Worte aus.

Wie man dem ungarischen Amtsblatt im Juni 1896 entnehmen konnte wurde der Ministerialrat Titels an den Chefarzt der k. ung. Staatsbahnen Dr. Ludwig von Csatary verliehen.

Über die Persönlichkeit des also Ausgezeichneten liegen die folgenden biographischen Daten vor: Dr. Ludwig Csatary de Csatár wurde im Jahr 1832 zu Großwardein geboren, wo sein Vater, Dr. Friedrich Gróss, sich unvergängliche Verdienste um die Errichtung und Erhaltung einer Heilanstalt für arme Augenkranke erwarb. Er absolvierte die akademischen Studien unter der Leitung der Prämonstratenser in seinem Geburtsort mit ausgezeichnetem Erfolg, machte den Freiheitskampf in den Jahren 1848 und 1849 mit und wurde zu Rittmeister befördert.

In den folgenden Jahren studierte er Medizin in Wien, wo er im Jahr 1855 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte.

Als zweiter Präsident des Zentral-Ausschusses der Honvedvereine entfaltete er eine ersprießliche Tätigkeit. Csatary erhielt im Jahr 1876 den ungarischen Adel mit dem Prädikat von Csatár, im Jahr 1882 den Orden der Eisernen Krone, im Jahr 1895 die allerhöchste Anerkennung und nunmehr wurde ihm der Titel eines Ministerialrates verliehen.

Einen Beweis seiner trotz seiner 64 Jahre, noch unverminderten körperlichen Kraft und rüstig lieferte der neu ernannte Ministerialrat vor kurzem, als er in der ersten Reihe des des Budapester Banderiums sein Huldigung dem Herrscherpaar dargebracht hatte.

Ein Fest anderer Art wurde 1907 in Wien gefeiert. Charles de Rothschild ehelichte im Tempel im 8. Bezirk das Fräulein Roscika von Wertheimstein, Unter den Zeugen der Braut fungierte Dr. Ludwig von Csatary. Die Brautrobe war außergewöhnlich schön und festlich und rief große Bewunderung hervor.

Im Hotel Bristol fand das Diner zu 40 Gedecken statt und am Abend reiste das neu vermählte Paar nach Venedig.

QUELLEN: Ill. Österreich Journal, 20. Februar 1907, S 2, Cur Bade Zeitung, 20 Mai 1893, S 2, und Bild 25. Juni 1896, S11 ANNO Österreichische Nationalbibliothek.

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