DIE NEUE HOFBURG#

Wien
Neue Hofburg

Am Ende der Monarchie war die Hofburg auf dem Heldenplatz noch nicht vollendet. Die Republik musste nun überlegen was sie daraus entstehen lassen könnte, und die neuen Besitzer hatten verschiedene Ideen wie sie den halbfertigen Riesenbau nützen könnten.

Darüber berichtet das „Neue 8 Uhr Blatt im März 1922“ Die Umgestaltung dieses unfertigen, nie bewohnt gewesenen Riesenpalastes zu einem Monsterwarenhaus forderte die Überwindung immenser Schwierigkeiten. Vom Bodenbelag und der Notstiege angefangen, bis zur Installation von Telefon,Wasser, Licht, WC und Gas; vom einfachsten Orientierungsschildchen bis zur Montage kleiner Pavillons ist hier ein riesiges Arbeitsquantum verrichtet worden und der Bauleiter dieses Messegebäudes darf am Eröffnungstag der allgemeinen Anerkennung sicher sein. In der neuen Hofburg wird fieberhaft gearbeitet. Ein Heer von Handwerkern aller Kategorien hämmert, feilt, klopft, montiert und tapeziert. Die Ausstellungsräume sind durchweg sehr hoch, viele davon befinden sich baulich noch im halbfertigen Zustand; das rohe Ziegelwerk sieht über den Messekojen hervor und wird mit Reklameplakaten verdeckt werden. Manche Plafonds lassen die rot gestrichenen Eisen Traversen sehen und zum ersten Mal sieht man wie wenig fertig die neue Hofburg war. Um so mehr wird man dann gewahr, wie viel Arbeit hier verrichtet wurde, um diesen Feudal Palast kaufmännischer Verwendung nutzbar zu machen. Die neue Hofburg dient ausschließlich der Bekleidungsmesse: Textilwaren, Bekleidung, Pelze, Schuhe und Leder. Sieben Sprechstellen wurden errichtet und eine Unzahl von Telefonanschlüssen durchgeführt. Der Zugang für die Aussteller und Messebesucher erfolgt durch das Hauptportal.Nur die neue Hofburg wurde für Messezwecke herangezogen; von der alten Hofburg wird kein einziger Raum benützt werden. Die Kojen und Schrankstände befinden sich sowohl im Parterre als auch im Mezzanin und im ersten Stockwerk. Auch in der neuen Hofburg ist man bereits eifrig daran, die durchweg hübschen Kojen mit bunten Tapeten auszuschlagen; manche Kojen sind wahre Kunstwerke der Innenarchitektur.

Die Kosten der Innenarchitektur belaufen sich auf 80 Millionen Kronen.

Zum Thema Hofburg:

Studentendiner

Hofburg Weinkeller

Ephesos Museum

Ausverkauf der Gobelinschätze

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