DENKMAL#

1884 erteilte Kaiser Franz Joseph den Auftrag, dass in der Dombauhütte zu St. Stephan ein Epitaph für weiland Herzog Carl von Lothringen, dem Letzten des erlauchten Stammes der Lothringer, errichtet werde. Seit wenigen Wochen ist dasselbe in weißen Sandstein ausgeführt und angefertigt nach dem Entwurf des Dombaumeisters Oberbaurat Schmidt als neue Zierde unseres Domes aufgestellt. Die Anfertigung kostete 1985 Gulden. Es befindet sich in der schräg rechten Wand des polygonen Chorschlusses im Frauenchor und zwar in der Wandfläche über dem Eingang in die Sakristei eingelassen. Im Stil reinster Gotik entworfen erhebt sich auf einer breiten Konsole, die von zwei Engeln getragen wird und mit einem Spruchband zur Erinnerung an den allerhöchsten Stifter des Epitaph versehen ist, der mit einem breiten Mittelteil und zwei seitlichen Pfeilern, die mit reich gezierten Fialen enden, konstruierte Aufbau, den ein mächtiger Giebel bekrönt, welcher in einer kräftigen Kreuzrose seinen Abschluss findet. Im Mittelteil ist die rot Marmor Inschrift Platte eingelassen und darüber das Lothringer Wappen angebracht. Die Inschrift gleicht fast ganz derjenigen, die sich am bisherigen, vom Kaiser Franz I., gewidmeten, aber schon schadhaften Monuments an der linken Seite des Frauenchores findet. Aus derselben ist zu erwähnen, dass Carl Eugen, Prinz aus dem seit 1518 in Gallien blühenden Geschlechte der Lothringer, Ritter des goldenen Vließ usw., zu Versailles 1751 geboren, am 27. September 1825 in Wien starb.

Quelle: Wiener Geschichtsblätter der ÖNB

Hinweis „Die Birke auf dem Stephansdom

St. Stephan Turm

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