Nelke#

Foto: Doris Wolf

Nelken, heute eine der zehn meist verkauften Schnittblumen, waren von der Renaissancezeit bis in die 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mode. Weiße Nelken stecken im Knopfloch des Bräutigams, rote tragen die Sozialisten seit der Maifeier1890. Bei der Einführung des Muttertages in Österreich schenkte man den Müttern rote Nelken und legte weiße Nelken auf die Gräber.

Nelken verdanken ihrem Duft und ihrer Farbigkeit den Namen "Götterblumen". Die lateinische Bezeichnung Dianthus lässt sich von Dios (Zeus) und Anthos (Blüte) ableiten. Die ersten Nelkengewächse gediehen im Mittelmeerraum. Kaiser Ludwig IX., "der Heilige" (1214-1270) führte sie in Frankreich ein, von wo sie ihren Siegeszug antraten. Aus 270 Arten gingen zahlreiche Züchtungen hervor. Der weltweit größte Produzent von Nelken als Schnittblumen ist Kolumbien. Im niederländischen Aalsmeer, dem größten Versteigerungszentrum für Schnittblumen in Europa, wurden (2005) 57 Millionen Schnittnelken umgesetzt, davon 38 Millionen importierte Nelken.Mönche brachten die Pflanze nach Mitteleuropa. Sie kannten auch die medizinische Verwendung bei Magenverstimmung und Fieber. Nelkenaroma wurde für Essig, Bier, Wein, Saucen und Salate verwendet. In Blatt und Frucht der Karthäusernelke wollte man die Nägel der Kreuzigung Christi erkennen, sodass sie zum Passionssymbol wurde.

Gewürznelken sind die stark duftenden und scharf schmeckenden, getrockneten Blütenknospen des immergrnen Gewürznelkenbaums (Syzygium aromaticum) aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Er war ursprünglich auf den Molukken (Gewürzinseln) beheimatet und wird heute weltweit kultiviert. Gewürznelken sind in Europa seit dem frühen Mittelalter bekannt. Auf den Handel hatten lange Zeit die Niederländer ein Monopol.


Quellen: 
Blumen & Garten. Amsterdam 1974. Bd 5/115 f.
Wikipedia: Landnelke (Stand: 22.1.2019)
Wikipedia: Gewürznelkenbaum (Stand. 22.1.2019)

Bild:
Für ein Fest vorbereitete Dekoration mit Nelken. Foto: Doris Wolf