!!!Aschermittwoch          
[{Image src='Aschermittwoch_small.jpg' height= '250' class='image_left' alt='Aschermittwoch' width='129'}]   
 

Mit dem Mittwoch vor dem 1. Fastensonntag beginnt (nach katholischer und evangelischer Zählung) die 40-tägige vorösterliche Bußzeit. Katholische Christen nennen sie [Fastenzeit|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Fastenzeit], evangelische Passionszeit. Der __Termin__ des Aschermittwochs fällt, je nach dem Osterdatum, zwischen 4. Februar und 10. März. Als Schwelle zwischen [Fasching|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Fasching] und Fastenzeit hat der Aschermittwoch noch einige gesellige [Bräuche|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brauch] wie Faschingverbrennen, Geldbeutelwaschen oder __Heringsschmaus__. Dieser entstand in den Hochburgen der Fastnachtsfeiern. Die öffentliche Fischmahlzeit sollte die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der (nun büßenden) Christen bekunden.\\ \\
 
Im katholischen Gottesdienst erteilt der Priester nach der Predigt das __Aschenkreuz__. Dazu spricht er: ''"Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst."''  Seit dem 12. Jahrhundert verwendet man dafür die Verbrennungsrückstände der vorjährigen Palmzweige. Die Segnung erfolgt vor der Austeilung der Asche. Im Pandemiejahr 2021 
__2021__ wurde das Aschenkreuz in den Kirchen den Gläubigen nicht wie üblich auf die Stirn gezeichnet, sondern kontaktlos Asche auf das Haupt gestreut. In mehreren deutschen und österreichischen Städten gab es seit einigen Jahren ein „Aschenkreuz to go“. 2021 erhielt man es in Wien im „Raum der Stille“ au dem Hauptbahnhof und im Begegnungszentrum der Orden „Quo vadis?“. In Innsbruck konnte man sich auf dem Bahnhofsvorplatz, in Klagenfurt am Neuen Platz Asche auf das Haupt streuen lassen. Die Diözese Gurk-Klagenfurt bot ein „Aschenkreuz für zu Hause“ – wer sich in der Dompfarre anmeldete, erhielt „eine persönliche Aschenpost nach Hause mit Impuls und gesegneter Asche. \\ \\

In vielen Religionen und auch in der Bibel (Gen.18,27) ist Asche ein __Symbol__ der Vergänglichkeit. Dazu kommt die Vorstellung, dass im Verbrennungsprodukt die läuternde und reinigende Kraft des Feuers steckt. (Hebr. 9,13)  
Im frühen Mittelalter legten Herrscher wie Kirche auf die rituelle Inszenierung der Unterwerfung großen Wert. Schuld gebot Buße. Das karolingische Reformkonzil von 813 dekretierte: ''"Wer öffentlich sündigt, soll öffentlich büßen". ''Die Betroffenen mussten sich am Aschermittwoch barfuß und mit einem rauen Bußgewand beim Bischof einfinden. Zum Exkommunikationsritus gehörte das Beten der Bußpsalmen, Handauflegung, Besprengen mit [Weihwasser|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Weihwasser]
und das Bestreuen mit Asche. Die Büßer mussten 40 Tage lang fasten und die Bußkleider tragen. Erst nach einem Jahr oder nach sieben Jahren durften sie wieder die Kommunion empfangen. \\ \\

Die Idee der Gestaltung eines Gottesdienstes als __Aschermittwoch der Künstler__ stammt aus Frankreich. 1914 versammelte der Maler Adolphe Vilette (1857-1926) erstmals Kollegen zu einer solchen Feier, nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich der französische Schriftsteller Paul Claudel (1868-1955) dafür ein. 
Wie in mehr als 100 Städten findet sie auch in Wien statt, Schauplatz war die Künstlerpfarre St. Michael, später die Hofburgkapelle. Der dortige "Aschemittwoch der Künstler und Künstlerinnen" mit den Wiener Sängerknaben. 2021  wurde sie wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Hingegen fand in der Pfarrkiche St. Andrä in Graz ein „Kunst-Aschermittwoch“ mit ökumenischer Andacht und Kunst-Performance statt. \\ \\



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__Quellen:__ \\ 
Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. München 1994. S. 107 f.\\
Schott-Messbuch für die Sonn- und Festtage. Freiburg/Br. 1983\\
Helga Maria Wolf: Das neue BrauchBuch. Wien 2000. S. 111\\
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S. 61 f.\\ 
Klaus Schreiner: Rituale, Zeichen, Bilder. Köln 2011. S. 140 f. \\ 
[2019|https://religion.orf.at/stories/2968461], publiziert 6.3.2019 \\ 
[2021 Absage|https://www.hofmusikkapelle.gv.at/programm/programm-detail/aschermittwoch-der-kuenstlerinnen]\\
[2021 Sonderform|https://religion.orf.at/stories/3204589], publiziert 8.2.2021  \\
[2021 Gurk|https://religion.orf.at/stories/3204677], publiziert 12.2.2021 \\ 
[2021 To go|https://religion.orf.at/stories/3204675], publiziert 16.2.2021 \\ \\

 
__Bild:__ "Bedenke Mensch, dass du Staub bist …" Am Aschermittwoch werden Palmzweige verbrannt. Friedhof in Hallstatt (Oberösterreich). Foto: Alfred Wolf, 2002 \\ \\



 
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